Bald auch auf dem Kindle verfügbar: Die "Washington Post"
Seitdem Jeff Bezos im vergangenen August angekündigt hatte, die "Washington Post" zu übernehmen, rätselte die Branche, wie der Amazon-Gründer die Tageszeitung in sein Handels-Imperium integrieren würde. Nun steht fest: Das Blatt wird künftig als App auf dem Kindle vorinstalliert.
Die App wird eine Auswahl von Texten und Fotos aus der "Washington Post" in magazin-artiger Optik bieten, berichtet die "Bloomberg Businessweek". Die Anwendung wurde in den vergangenen Monaten von einem Team unter der Leitung von Kerry Lauerman, dem ehemaligen Chefredakteur der Website Salon.com entwickelt. Als Vertriebskanal für die App nutzt Bezos wie vermutet das Tablet Kindle seines Versandriesen Amazon.
Auf der neuen, größeren Version des Kindle Fire wird die App vorinstalliert sein, schreibt "Bloomberg Businessweek" unter Berufung auf Personen, die mit den Plänen vertraut sind. Für Inhaber eines Kindle Fire wird die App voraussichtlich kostenfrei sein, zumindest zu Anfang. Für andere Kindle-Modelle, das iPad von Apple und Android-Geräte wird die App vermutlich ebenfalls angeboten, wahrscheinlich auf einer monatlichen Abo-Basis. Das Projekt mit dem Arbeitstitel "Rainbow" ist offenbar ein Testballon, um neue Vertriebswege für die "Washington Post" auszuprobieren.
Beobachter hatten damit gerechnet, dass Bezos, der die "Post" im vergangenen Jahr für 250 Millionen US-Dollar als Privatmann übernommen hatte,
in irgendeiner Form mit Amazon verknüpft und die Infrastruktur des Versandriesen als Vertriebskanal nutzt. Eine
Reihe von Tageszeitungen sind bereits als Apps für das Kindle verfügbar - darunter die "New York Times", die "Financial Times", der britische "Guardian" und "Le Monde". Auch die "Frankfurter Allgemeine", die "Süddeutsche Zeitung", Springers "Die Welt", das "Handelsblatt" und "Die Zeit" sind als Kindle Edition erhältlich.
dh