Philip Grassmann (l.) verlässt den "Freitag", Christian Füller wird neuer Chefredakteur
Philip Grassmann, seit 2009 Chefredakteur des "Freitag", verlässt die Wochenzeitung. Neuer Chefredakteur wird Christian Füller. Jakob Augstein konzentriert sich künftig auf seine Rolle als Verleger und Geschäftsführer und zieht sich ebenfalls aus der Chefredaktion zurück.
Grassmann, seit der Übernahme der Wochenzeitung durch Augstein Chefredakteur des "Freitag", scheidet bis zum 15. März aus dem Verlag aus und tritt in die Geschäftsführung des von seinem Vater gegründeten Abaton Programmkinos in Hamburg ein. "Philip Grassmann hat den 'Freitag' zu dem gemacht, was er heute ist: eine mutige, vielfältige und erfolgreiche Wochenzeitung mit einer stetig wachsenden Leserschaft", würdigt Jakob Augstein den scheidenden Chefredakteur.
"Mit ihm verlässt uns nicht nur ein ausgezeichneter Blattmacher und Journalist, sondern auch ein von allen Seiten geschätzter Kollege. Ich bedaure das sehr. Gleichzeitig freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Christian Füller. Er ist ein meinungsstarker Autor, und er denkt crossmedial - er weiß die vielfältigen Kanäle, in denen Journalismus heute stattfindet, zu nutzen. Das qualifiziert ihn für die Chefredaktion des 'Freitag'."
Füller war lange bei der "taz" und hat für Medien wie die "Frankfurter Allgemeine", die "Welt am Sonntag", Spiegel Online, verschiedene Radiosender und den "Freitag" gearbeitet. Sein inhaltlicher Schwerpunkt waren bislang Bildungsthemen. Füller ist zudem Autor mehrerer Bücher über das deutsche Schulsystem und den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule. "Ich freue mich, mit der Redaktion und mit Jakob Augstein den 'Freitag' neu zu gestalten", sagt Füller. "Wir werden im Wahljahr darauf achten, dass die Politik ihre Versprechen auf Chancengleichheit und Gerechtigkeit diesmal hält." Katja Kullmann bleibt wie bislang stellvertretende Chefredakteurin.
Im vergangenen Dezember hatte Augstein mit der Berufung des Publizisten und ehemaligen Burda-Vorstzands Jürgen Todenhöfer zum Herausgeber des "Freitag" für Aufsehen gesorgt.
dh