Insgesamt währte die Markführerschaft der Telekom-Tochter rund fünf Jahre, unterbrochen nur von einem elfmonatigen Intermezzo mit Tomorrow Focus Media an der Spitze des Agof-Rankings. Die alten Daten sind aufgrund einer Definitionsanpassung und veränderter Messmethoden allerdings nur bedingt miteinander zu vergleichen. Im Frühjahr 2013 hatte Ströer-COO
Christian Schmalzl angekündigt, seinen Arbeitgeber auch in der Onlinevermarktung auf Platz eins zu hieven. Dieses Ziel hat Ströer Digital nur eineinhalb Jahre später also bereits vorzeitig erreicht.
Die Top-Vermarkter im Oktober 2014
Der Machtwechsel hat zwei Ursachen: Einerseits die Schwäche von IM, das 2014 hochkarätige personelle Abgänge zu verzeichnen hatte und laut über einen Verkauf des Flaggschiffs T-Online (im Angebotsranking auf Platz 1 mit 26,86 Millionen Unique Usern) nachdenkt -
ein Interessent soll Axel Springer Media Impact (Asmi) sein, mit 32,73 Millionen Unique Usern selbst die Nummer 3 im Vermarkterranking. Im Oktober verlor IM insgesamt 0,65 Millionen Nutzer.
Gleichzeitig holt Ströer Digital mächtig auf und steigerte seine Reichweite in der aktuellen Ausweisung um satte 3,61 Millionen Unique User. Zwar fehlen echte Dickschiffe à la T-Online oder Bild.de (Platz 3 mit 17,08 Millionen) - im Angebotsranking liegen die ersten von Ströer vermarkteten Seiten erst auf den Positionen 14 (Das Telefonbuch) und 17 (Das Örtliche). Mit zahlreichen Neugeschäften wie etwa der auf Produkt- und Dienstleistersuche spezialisierten
Mediasquare (Gelbe Seiten, Billiger.de) und dem Sportvermarkter
Mediasports (Spox.com, Goal.com) hat Ströer Digital im vergangenen Jahr aber mit kleineren Portalen aufgeholt.
Top-20-Online-Angebote im Oktober
Und der Vorsprung auf IM, der bereits jetzt fast zwei Millionen Unique User beträgt, wird in Kürze weiter wachsen. Denn zum 1. Januar hat Ströer Digital
auch die Vermarktung von sieben Titeln der Mediengruppe M. DuMont Schauberg übernommen, darunter "Express", "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Berliner Zeitung". DuMont kehrt damit dem bisherigen Vermarkter
OMS den Rücken (aktuell Rang 9 mit 25,37 Millionen Unique Usern).
Wie Ströer die Nummer eins wurde
Im Dezember 2012 kündigte Geschäftsführer und Gründersohn
Dirk Ströer an, mit der Übernahme von Freenet-Vermarkter freeXmedia durch seine Beteiligungsgesellschaft Media Ventures einen der größten Onlinevermarkter des Landes schaffen zu wollen. Das Ziel: Nicht weniger als die Marktführerschaft. Ströer-COO
Christian Schmalzl wollte sich dafür drei bis fünf Jahre Zeit lassen, so die Ansage im Frühjahr 2013. Keine zwei Jahre später ist das ambitionierte Vorhaben nun bereits erfüllt.
fam
Ströer Digital: In weniger als zwei Jahren an die Spitze