Agof-Vorstandsvorsitzender Björn Kaspring
Sie gelten als Meilenstein im Hinblick auf die Bereitstellung valider Leistungswerte im Digitalmarkt: die Digital Facts der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (Agof). Nach dem Prototyp, der im Herbst vergangenen Jahres erstmals einen überschneidungsfreien Einblick in alle stationären und mobilen Angebote geliefert hat, erscheint das umfangreiche Datenwerk ab dem heutigen Donnerstag monatlich.
Besonders groß dürfte die Freude darüber in Darmstadt sein: Interactive Media führt das Juni-Ranking mit 38,09 Millionen Unique Usern an, gefolgt von United Internet Media (UIM) mit 36,15 Millionen und Ströer Digital mit 35,47 Millionen Nutzern. UIM-Geschäftsführer Rasmus Giese macht vor allem die Multi-Screen-Strategie für das gute Abschneiden verantwortlich: "Wir haben unser Mobile-Angebot stark ausgebaut, so dass unsere Kunden jetzt auch auf kleinen Screens von unseren hohen Reichweiten und unserem Quality-Targeting profitieren." Mit den Digital Facts liefere die Agof eine Planungsgrundlage, die der heutigen Mediennutzung entspricht. "Es macht keinen Sinn mehr, Desktop und Mobile isoliert zu betrachten", sagt Giese.
Die Digital Facts vereinen Internet und Mobile Facts, ermöglichen aber auch weiterhin einen Blick auf die Einzelstudien. Methodisch werden die Daten mittlerweile in einer gemeinsamen Studie verarbeitet. "Für den Prototyp hatten wir noch zwei separate Studien erstellt und dann fusioniert", erläutert Agof-Vorstandsvorsitzender
Björn Kaspring. "Dass wir das mittlerweile in einem Schritt schaffen, bringt viele Vorteile, zum Beispiel können wir deutlich kosteneffizienter arbeiten und sind aktueller."
Die Ergebnisse im Detail: Im
Vermarkterranking rangiert Axel Springers Media Impact mit 35,22 Millionen Unique User knapp hinter Drittplatziertem Ströer, gefolgt von Burdas Forward Ad Group, Seven-One Media, OMS, IP Deutschland, G+J EMS und Ebay Advertising. Auf
Angebotsseite positioniert sich T-Online (31,37 Millionen Unique User) mit großem Vorsprung an der Spitze. Auf Rang 2 und 3 folgen Ebay mit (21,27 Millionen) und Gutefrage.net mit 20,51 Millionen Nutzern.
Als erstes rein journalistisches Angebot rangiert Bild auf Platz 4, das Springer-Flaggschiff verzeichnete im Juni stationär und mobil 18,8 Millionen Unique User. Mit jeweils größerem Abstand folgen Focus Online (18,03 Millionen Nutzer), Spiegel Online (16,44 Millionen) und das Angebot der Welt mit 13,32 Millionen Unique User. Süddeutsche Zeitung, Zeit Online, Stern.de und N-TV.de liegen ab Rang 20 relativ dicht beieinander.
Die Leistungswerte einer Kampagne plattformübergreifend optimieren zu können: Für Agenturvertreter ist das der größte Vorteil des neuen Datenwerks. "Mit den Digital Facts ist der Agof ein großer und wichtiger Wurf gelungen, der uns ab sofort eine integrierte Planung ermöglicht", sagt beispielsweise
Nikolaus Schmitt-Walter, Director Insights der
Plan.Net Gruppe. Allerdings gibt es nach wie vor Handlungsbedarf. Selbst die neuen Rankings deckten einen großen Teil des Display-Marktes nicht ab – "Stichwort Google und Facebook". Auch die Aktualität der Daten sei nicht optimal. Immer wichtiger werden laut Schmitt-Walter täglich aktualisierte Leistungswerte.
Auch Vermarkter UIM pocht auf die Relevanz der
Tagesreichweite, unter anderem wenn eine kurzfristige Aktivierung der Werbebotschaft gefragt ist. "In Zeiten hoher Fragmentierung wird es immer wichtiger, Zielgruppen schnell in relevanter Reichweite und in wirksamer Kontaktdosis zu erreichen", sagt
Michael Burst, Leiter Research und Targeting bei UIM. Das Medium TV werde dafür zwar gerne als erste Wahl herangezogen, habe aber durch die digitalen Medien Konkurrenz bekommen. Vorteil für UIM: Der Vermarkter verzeichnet in den Digital Facts mit über 10,4 Millionen Unique Usern täglich die höchste Reichweite im Markt.
kl