Adblocker

Auch Spiegel Online klagt gegen Eyeo

Er macht den Medien das Leben schwer: Eyeo-Chairman Tim Schumacher
Eyeo
Er macht den Medien das Leben schwer: Eyeo-Chairman Tim Schumacher
Spiegel Online (Spon) hat sich – weitgehend unbemerkt – in die Riege der Publisher eingereiht, die gegen Eyeo klagen, den Betreiber des am weitesten verbreiteten Werbeblockers Adblock Plus. Spon hat die Klage bereits 2015 vor dem Landgericht Hamburg eingereicht. Der erste Verhandlungstermin ist am 4. Mai.
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Damit laufen mittlerweile sechs Verfahren gegen Eyeo: RTL Interactive/IP, Pro Sieben Sat 1, Zeit Online und Axel Springer sind derzeit in Berufung vor Oberlandesgerichten in München, Köln und Hamburg. Die Klage der "Süddeutschen" wird demnächst in erster Instanz vor dem Landgericht München verhandelt.


Die Publisher wehren sich dagegen, dass Eyeo von ihnen ausgespielte Werbung blockiert. Gezeigt wird sie nur, wenn die Werbung bestimmte Kriterien erfüllt, die Eyeo in seinem Acceptable Ads Programm festlegt, das seit 2015 auch vom weltweit zweitgrößten Werbeblocker Adblock angewendet wird. Dies läuft jedoch nicht automatisch, sondern die Publisher müssen die Freischaltung beantragen. Zudem müssen größere Publisher – zu denen auch die Kläger gehören – dafür zahlen, dass Eyeo die Werbung durchlässt. Wie Eyeo kürzlich transparent gemacht hat, wird das Entgelt ab 10 Millionen zusätzlicher Werbe-Impressions pro Monat fällig. Rund 10 Prozent des zusätzlichen Umsatzes sind dann an Eyeo abzuführen, sagte Sprecher Ben Williams dem "Handelsblatt".

Dieses Geschäftsmodell sorgt bei den Vermarktern für Verdruss und ist auch Gegenstand der Spon-Klage, die das Modell für wettbewerbswidrig hält. pap

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