Ad Experience Report

Google warnt Publisher vor nervigen Werbeformaten

Scott Spencer ist Director Product Management bei Google
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Scott Spencer ist Director Product Management bei Google
Seit Juni können Publisher mit Googles Ad Experience Report überprüfen, ob ihre mobile oder stationäre Website auch nutzerfreundliche Werbung ausliefert. Die Kriterien dafür, was Nutzerfreundlichkeit bedeutet, wurden dabei von der Coalition for Better Ads definiert, einem Branchenverbund aus führenden Agenturen, Kunden - und Digitalunternehmen wie Google. Nun hat der Netzriese erste Erkenntnisse aus dem Ad Experience Report veröffentlicht.
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Seit dem Launch wurden gut 100.000 Sites mit dem Tool überprüft. Dabei seien laut "Adage" weniger als 1 Prozent der untersuchten Objekte beanstandet worden. In Europa, wo 60 Prozent der Beanstandungen festgestellt wurden, gibt es demnach offensichtlich wesentlich mehr Probleme als in den USA.

Wenig überraschend beziehen sich die meisten Verstöße gegen die Werbestandards auf Pop-ups. Besonders groß ist das Problem auf stationären Websites, wo Pop-ups für 97 Prozent der Beanstandungen verantwortlich sind. Im Mobile-Bereich sieht es etwas anders aus. Hier gehen 54 Prozent der Verstöße auf das Konto von Pop-ups, während 21 Prozent aus einer besonders hohen Dichte an Werbeplatzierungen resultieren. Als Alternative zu Pop-ups rät Google zu großformatigen Anzeigen, die keine Inhalte überlagern wie Full-Screen Inline Ads.
Wie Google im offiziellen Blogpost zum Thema mitteilt, werde man "in den nächsten Wochen" die Betreiber von Seiten, auf denen es Beanstandungen gibt, darüber informieren. Laut "Adage" haben in den USA bereits zahlreiche Publisher eine solche Mitteilung erhalten, darunter Top-Medien wie Los Angeles Times, The Independent oder Chicago Tribune. Wie eine Google-Sprecherin gegenüber HORIZONT Online erklärt, werden auch Publisher in Deutschland und Europa demnächst eine solche E-Mail bekommen. Welche das hierzulande sein werden, wird nicht verraten.

Sperren wird Google die beanstandeten Werbeanzeigen übrigens nicht, wie Scott Spencer, Director of Product Management bei Google gegenüber dem US-Branchenmedium erklärt. Es gehe nur darum, Publisher zu informieren und ihnen zu erklären, wo und wie sie nachbessern müssten.

Ab dem kommenden Jahr wird Google allerdings wesentlich radikaler: Dann nämlich bekommt der hauseigene Webbrowser Chrome eine Erweiterung, die nervige Werbung blockiert. Bei Google nennt man dieses Tool denn auch nicht Adblocker sondern Filter. ire
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