"Dann werden Maßnahmen ergriffen", kündigte er an. Im ersten Schritt sollen die Nutzer darüber informiert werden, dass die von ihnen kostenlos genutzten Angebote via Werbung refinanziert werden. Vielen Usern sei nicht klar, dass sie einen unausgesprochenen Deal geschlossen hätten, der da lautet: Kostenlose Nutzung gegen Aufmerksamkeit für Werbung. "Diese Transparenz müssen wir in den Markt hineinbringen", so Wahl.
Der letzte Schritt eines mehrstufigen Verfahrens wäre dann, die Website für die Verwender von Ad Blockern zu blockieren, kündigte Wahl an. "Wir brauchen eine konzertierte Aktion über alle Onlinemedien hinweg", forderte er im Rahmen einer Podiumsdiskussion. Die Diskussion um Ad Blocker war im Sommer hochgekocht, als mehrere Onlineangebote - darunter Spiegel Online, Zeit Online und Süddeutsche.de - in einer Aufklärungskampagne
ihre Nutzer dazu aufgefordert hatten, keine Ad Blocker, die Werbung auf den Seiten ausblenden, zu verwenden. Die Kampagne
war in der Branche umstritten.
Der Anteil an Nutzern, die Ad Blocker einsetzen, steigt. Media-Urgestein
Thomas Koch schätzt ihn bereits auf 30 Prozent. "Ad Blocker kosten furchtbar viel Geld", sagte BVDW-Präsident
Matthias Ehrlich. Die Betreiber von Ad Blockern argumentieren, die Werbung sei zu schlecht und bessere Kreation könnte das Bedürfnis der Nutzer nach Blockern senken.
In dem Punkt gibt sich auch Wahl selbstkritisch: "Wir müssen mehr Werbung ausliefern, die gewünscht ist", sagte er. Koch forderte ein Umdenken hin zum Einsatz von Rich Media-Formaten, Bewegtbildwerbung und emotionalerer Werbung sowie zum Dialog mit den Nutzern. "Weg mit Bannern", forderte er.
pap