Die Insolvenz der Münchner "Abendzeitung" (AZ) zieht ihre Kreise. So soll die Süddeutsche Societäts-Druckerei, in der das Boulevardblatt bislang vom Band gelaufen war, Ende des Jahres geschlossen werden. Laut "Focus" verlieren rund 100 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Die Frankfurter Societäts-Medien, zu der die Druckerei gehört, bestätigte die Meldung mittlerweile. Derzeit würde man Gespräche über einen Sozialplan führen.
Die "AZ", die nach der
Übernahme durch Martin Balles Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung nun auch in Straubing gedruckt wird, hatte den bislang größten Druckauftrag für die Druckerei der
Frankfurter Societäts-Medien beigesteuert. Andere Kunden wie der Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und
Axel Springer ("Bild" München, "Welt am Sonntag") sowie Anzeigenblätter und regional erscheinende Monatstitel können das Maisacher Unternehmen offenbar nicht vor roten Zahlen bewahren. "Trotz eingehender Bemühungen der Firmenleitung konnte dieser Wegfall nicht kompensiert werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Folgeaufträge mit einem relevanten Volumen seien nicht in Sicht.
Wo die verbleibenden Titel künftig gedruckt werden sollen, ist unklar. Geprüft wird derzeit offenbar die Zusammenarbeit mit der Druckerei der "Süddeutschen Zeitung".
kl