"Der Kampf ums Boxen hat hohen Symbolwert. Es geht auch darum, wer in Sachen Inhalte eigentlich das Sagen hat - Programmverantwortliche oder Gremien", zitiert die "Wiwo" einen "hochrangigen ARD-Manager". Dass der Streit diese Richtung bekommt, liegt sicherlich auch an dem
Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das Fernsehrat und der Verwaltungsrat des ZDF eine zu große Staatsnähe bescheinigt hatte.
Wie es mit mit Boxen bei der ARD weitergeht, soll bis Sommer entschieden sein. Zum Ende des Jahres läuft der Kontrakt mit dem Boxveranstalter Sauerland aus. Auf Senderseite ist man offensichtlich zufrieden mit den Übertragungen, die hohe Einschaltquoten bringen. Jedenfalls gebe es "keinen Grund, Boxen pauschal zu verdammen", so ein ARD-Manager laut "Wirtschaftswoche".
Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrates, will jedoch weiter gegen eine Verlängerung des Sauerland-Vertrags aussprechen: "Das Ziel beim Profiboxen, den Gegner bis zur Wettkampfunfähigkeit zu schlagen, ist mit den Anforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht zu vereinbaren", sagte sie zu dem Wirtschaftsmagazin. Und auch Einschaltquoten will sie nicht gelten lassen. "Die Quote allein kann für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht das entscheidende Kriterium sein."
ire