van Miert: Kampf an mehreren Fronten

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EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert entwickelt sich immer mehr zum Kämpfer an und gegen mehrere Fronten. In Sachen CLT-Ufa und Digital-TV versuchen heute Michael Dornemann, CEO der CLT-Ufa, und Leo Kirch erneut mit vereinten Kräften, die EU-Kommission doch noch zu einem positiven Entscheidin Sachen Digital-TV zu bewegen. Es sieht freilich mehr als schlecht für die Digi-Allianz aus: Am Montag folgten die 15 Mitglieder des Beratenden Ausschusses für Wettbewerbsfragen der EU-Kommissionbei einer Gegenstimme aus Luxemburg, dem Unternehmenssitz der CLT-Ufa, dem Vorschlag des Wettbewerbswächters Karel van Miert, sich gegen eine Fusion der digitalen Pay-TV-Allianz von DF1 und Premiere auszusprechen. CLT-Ufa und die Kirch-Gruppe hatten am Wochenende erklärt, sich auf keine weiteren Zugeständnisse mehr einzulassen, da diese aus wirtschaftlicher Perspektive nicht tragbar seien. Fest steht jedoch, daß die EU-Kommission in der morgigen Sitzung ihre Position zum Fall CLT-Ufa und Kirch festlegen will. Pro Allianz sind derzeit Kommissionschef Jacques Santer sowie die Kommissare Martin Bangemann, Monika Wulf-Mathies, Marcelino Oreja und Edith Cresson. Erst mit einer einfachen Mehrheit der insgesamt 20 EU-Kommissare wäre jedoch van Miert überstimmt.
Zu allem Überfluß hatder vielbeschäftigte und vielzitierte van Miert jetzt noch ganz andere Unternehmen in einer ganz anderen Sache unter Beschuß genommen - gemeint ist der Merger zwischen MCI und Worldcom. Durch eineGenehmigung der Fusion würde der zweitgrößte US-Konzern für Telefon-Ferngespräche nach AT &T entstehen. Deshalb hat van Miert Einwände gegen die Fusion von World Com und MCI erhoben. Die EU-Kommission ist für die Genehmigung zuständig, weil die beiden Unternehmen einen beträchtlichen Teil ihrer Geschäfte in Europa abwickeln. Die beiden Unternehmen fusionierten Ende 1997.



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