Die deutschen Unternehmen stehen immer noch auf der Werbebremse. Laut Nielsen Media Research - ehemals AC Nielsen Werbeforschung - investierten sie brutto nur rund 1,47 Milliarden Euro in Werbung in klassischen Medien. Dies sind 9,9 Prozent weniger als im Mai 2001. Im April wurden "nur" 8,7 Prozent weniger für Werbung ausgegeben als im Vorjahresmonat. In den ersten fünf Monaten haben die Unternehmen kumuliert knapp 6,88 Milliarden Euro für Werbung ausgegeben - 7 Prozent weniger als 2001.
Den heftigsten Rückgang im Mai müssen die Tageszeitungen mit minus 16,9 Prozent (291 Millionen Euro) verkraften. Die Hörfunksender büßten 13,3 Prozent ein, und kommen auf 79,6 Millionen Euro. Auch die TV-Sender geben noch einmal 9,1 Prozent ab (635 Millionen Euro). Die Plakatanbieter setzten im Mai 3,9 Prozent weniger um (44,5 Millionen Euro). Einziger Gewinner sind die Fachzeitschriften, die um 9,6 Prozent auf 37, 5 Millionen Euro zugelegt haben.
Die Automobilhersteller haben als bis jetzt größte werbungtreibende Branche (knapp 724 Millionen Euro bis Ende Mai) um 3,3 Prozent zugelegt. Auf Platz 2 des Rankings (ohne Werbung der Massenmedien selber) liegt der Handel: Aldi & Co investierten 441 Millionen Euro in klassische Werbung, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die drittgrößte Werbe-Branche, die Pharmaziehersteller, gaben für ihre Publikumswerbung fast 279 Millionen Euro aus, das sind 1,2 Prozent mehr als bis Mai 2001.
Dicke Minuszahlen vermelden nach wie vor Telekommunikation (minus 24 Prozent), Spezialversender (minus 28) und Finanzdienstleister (minus 25). Hoffnung dagegen machen - auf niedrigerem absoluten Niveau - nur die Hersteller von Waschmittel (plus 27 Prozent auf knapp 91 Millionen Euro), Körperhygiene (plus 130 Prozent auf 44 Millionen Euro) und Audio-/Videotechnik (plus 61 Prozent auf 42 Millionen Euro).