Zeitungsverleger nehmen die ZMG an die Kandare – Trennung von Hans-Dieter Gärtner

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Der Abschied kam plötzlich, aber nicht unerwartet: Per Aufsichtsratbeschluss hat sich die Zeitungs-Marketing-Gesellschaft (ZMG) von ihrem Geschäftsführer Hans-Dieter Gärtner getrennt. Die Geschäfte der in Frankfurt ansässigen ZMG führt Thomas Breyer-Mayländer, der vor drei Monaten in die Geschäftsführung berufen worden war, nunmehr in alleiniger Verantwortung. Breyer-Mayländer sollte ursprünglich als Co-Geschäftsführer die kaufmännischen Belange der Marketing-Gesellschaft absichern. Ein HORIZONT-Bericht (20/2000) hatte zuvor über Unstimmigkeiten zwischen dem bayerischen BDZV-Landesverband und der ZMG berichtet. Anlass waren unter anderem Budgetüberziehungen für die Markteinführung des Zeitungsinformations-Systems (ZIS), das Gärtner über die Marketingtochter des Zeitungsverleger-Verbandes, die ZMG, als neue Währung für den WMA-Code in der MA etablieren wollte. Die dafür notwendigen Investitionen stießen bei einigen Zeitungsvorständen auf zum Teil heftige Kritik. Mit einem Zuschuss von rund 350.000 Mark, die die BDZV-Landesverbände mit einer Patronatserklärung absichern mussten, sprang der BDZV dann helfend ein. Bereits vorher kam es, wie aus gut informierten Kreisen berichtet wird, immer wieder zu Streitigkeiten zwischen BDZV und ZMG über die Unabhängigkeit der Marketingtochter. Einzelne Landesverbände verlangten demzufolge eine stärkere Kontrolle. Hans-Dieter Gärtner hingegen befürwortete eine flexiblere und marktgerechte Positionierung. Darüber hinaus gibt es im BDZV Bestrebungen, im Zuge des Verbands-Umzugs nach Berlin auch die ZMG an die Spree zu verlegen, was in Frankfurt indes auf breite Ablehnung stößt.
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