Die App bietet über verschiedene Kategorien wie "Nachrichten", "Sendung verpasst", "Live", "Sendungen A-Z", "Rubriken", "Themen" und "Sender" Zugriff auf die Inhalte der Mediathek. Ergänzende Texte finden sich hier nicht - anders als in der umstrittenen Tagesschau-App der ARD. "Ich empfinde das geradezu als ein Friedensangebot an die Verleger, dass wir uns eben nicht mit Textangeboten im ersten Schritt per App an die Öffentlichkeit wenden, sondern dort das Material anbieten, dass im Fernsehen schon mal zu sehen war", sagte ZDF-Chefredakteur
Peter Frey in einem Interview mit dem RBB-Inforadio.
Der Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) begrüßten die weitgehend textfreie App: "Wenn nach diesem Modell künftig alle öffentlich-rechtlichen Angebote auf Tablets und Smartphones gestaltet werden, dann ist der Konflikt zwischen Verlagen und den Rundfunksendern gelöst", lobt der Hauptgeschäftsführer BDZV
Dietmar Wolff. Die Mediathek-App zeige, dass die Präsentation von Bewegtbildbeiträgen auf den neuen digitalen Endgeräten ohne lange Texte auskomme. Aus Sicht der Zeitungsverleger hat die ZDF-App damit Modellcharakter für entsprechende Angebote der Öffentlich-Rechtlichen: "Weg mit den textdominanten presseähnlichen Produkten, stattdessen Bewegtbildangebote mit einigen knappen Textzeilen. So sollte auch die Tageschau für Tablets und Smartphones produziert werden", fordert Wolff.
Das ZDF arbeitet derzeit auch an einer App zu seinem Nachrichtenportal
Heute.de. Ob diese bei den Verlegern ebenfalls auf Zustimmung stößt, wird sich Anfang 2012 zeigen, wenn die App veröffentlicht wird. Drüber hinaus plant das ZDF eine Sport-App und eine App für Kinder.
dh