Es kommt Bewegung in die Diskussion um Paid Content. Auf dem 1. Deutschen Zeitungsgipfel in Wiesbaden war sich die Branche so einig wie nie: Bezahlschranken im Netz müssen her.
Der
1. Deutsche Zeitungsgipfel, der gestern in Wiesbaden stattfand, könnte der Startschuss für eine völlig neue Qualität im Kampf gegen die Gratiskultur im Netz sein.
Jan Bayer, Vorstand Welt-Gruppe und Technik im
Axel Springer Verlag, nutzte seine Keynote für einen flammenden Appell: „Wir müssen in Angriffsmodus schalten, statt uns permanent zu verteidigen. Paid Content muss Standard in der Branche werden. Was wir brauchen, sind flächendeckende Bezahlmodelle. Und vielleicht geht von diesem Kongress heute ein zündendes Signal aus." Springer werde nach der erfolgreichen Einführung eines Paid-Content-Modells beim „Hamburger Abendblatt" noch in diesem Jahr „auf jeden Fall mit weiteren Medien folgen".
Widersprochen hat Bayers Forderungen während des hochkarätig besetzten Kongresses, der von
HORIZONT und
The Conference Group veranstaltet wurde, kaum einer. Im Gegenteil:
Walter Roller, Chefredakteur der
„Augsburger Allgemeinen", kündigte auf dem Podium noch für diesen Herbst die Einführung einer Bezahlschranke für den Webauftritt seiner Zeitung an, und auch
Torsten Kleditzsch, Chefredakteur der
„Freien Presse" in Chemnitz sprach von „sehr ernsthaften Überlegungen".
In einer exklusiv für den 1. Deutschen Zeitungsgipfel durchgeführten Studie präsentierte zudem
Rolf-Dieter Lafrenz, Geschäftsführer der
Schickler Unternehmensberatung, Zahlen, nach denen inzwischen 92 Prozent der deutschen Regionalverlage davon ausgehen, dass sich Paid Content in ihrem Business durchsetzen wird. Befragt wurden für die Studie insgesamt 83 Geschäftsführer deutscher Regionalverlage.
as