ZDF führt Gespräche mit zwei möglichen Gottschalk-Nachfolgern

Thomas Gottschalk bei seiner letzten Sommershow aus Mallorca (Foto: ZDF)
Thomas Gottschalk bei seiner letzten Sommershow aus Mallorca (Foto: ZDF)
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Ein Hauch von Abschiedsstimmung wehte durch die Stierkampfarena von Palma de Mallorca, als Thomas Gottschalk am Samstagabend seine letzte Sommerausgabe von "Wetten, dass ...?" präsentierte. Während die letzte reguläre Ausgabe der Sendung mit dem blonden Showmaster die beste Einschaltquote seit rund 4 Jahren einfuhr, geht hinter den Kulissen die Suche nach einem Nachfolger für Gottschalk weiter. Derzeit führt das ZDF mit zwei Kandidaten Gespräche, zudem soll das Konzept der Sendung gründlich überarbeitet werden.

Es war fast wie in alten Zeiten: 12,43 Millionen Zuschauer waren am Samstagabend dabei, als Thomas Gottschalk seine letzte Sommerausgabe von "Wetten, dass ...?" aus Mallorca präsentierte. Der Marktanteil kletterte auf beachtliche 42,8 Prozent Marktanteil. Damit war die fünfte Sommershow aus Mallorca die reichweitenstärkste Ausgabe seit Ende 2007. Auch im jungen Publikum war "Wetten, das ...?"  am Sonntag die erfolgreichste Sendung des Tages: 4,38 Millionen Zuschauer von 14 bis 49 Jahren bescherten dem Zweiten einen hervorragenden Zielgruppen-Marktanteil von 39,3 Prozent. Wer auch immer Gottschalk 2012 nachfolgt, er wird in große Fußstapfen treten müssen.

Das ZDF führt derzeit Gespräche mit zwei möglichen Nachfolgern, wie der Programmdirektor und künftige Intendant Thomas Bellut dem "Spiegel" verriet. Einer der Kandidaten ist Jörg Pilawa, der seit Anfang des Jahres beim ZDF unter Vertrag steht: Pilawa gehöre "zur Top-Riege unserer Moderatoren", sagte Bellut: "Ich würde ihn bei so einer Frage nie übergehen." Der andere Kandidat dürfte Hape Kerkeling sein: Die Beliebtheit von Kerkeling sei "gigantisch", sagte Bellut dem "Spiegel": "Und wir verstehen uns gut."

Neben einem neuen Moderator soll "Wetten, dass ...?" zudem ein neues Konzept bekommen: "Womöglich werden wir künftig weniger internationale Stars als Wettpaten einladen, sie sind oft austauschbar und kein tragendes Element." Zudem sollten die Gäste offenbar stärker in die Show eingebunden werden und nicht nur als Gesprächspartner auf der Couch sitzen: "Die Bereitschaft der Gäste zu Spiel und Spaß muss wachsen", sagte Bellut. "Da muss mehr kommen als das Auf-der-Couch-Sitzen und Ein-paar-Sätze-Sagen." Mit einer Rückkhehr der Show auf den Bildschirm sei nicht vor dem zweiten Halbjahr 2012 zu rechnen.

Im Gespräch mit dem "Spiegel" äußerte sich Bellut außerdem zu seinen Zielen als ZDF-Intendant: So dürfe das ZDF keine jungen Zuschauer mehr verlieren. Vielmehr strebt Bellut einen Zuwachs an jüngeren Zuschauern um zehn Prozent an. Einem neuen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal, wie ihn SWR-Intendant Peter Boudgoust gefordert hatte, erteilte Bellut allerdings eine Absage: "Die Grenzen der Ausdehnung sind definitiv erreicht." dh



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