Markus Schächter
ZDF-Intendant Markus Schächter hat heute in Mainz angekündigt, dass seine Amtszeit am 14. März 2012 enden werde. Er strebe keine weitere Amtszeit an. Zu den Gründen sagte Schächter: "Es ist meine persönliche Überzeugung und mein Amtsverständnis, dass Spitzenpositionen in Top-Unternehmen nur in klarer Befristung erfolgreich ausgeübt werden können."
Zwei Amtsperioden mit einem Zeitraum von insgesamt zehn Jahren sind seiner Meinung nach die richtige Zeitspanne, um die Führung in andere Hände zu legen. Schächter hat die Mitglieder des Fernsehrates und des Verwaltungsrates am Montag in einem Brief über seine Entscheidung informiert. Seine Position in dieser Frage sei den Gremien aber schon länger bekannt gewesen.
Bei der Bekanntgabe der Nachricht skizziert Schächter bereits die Herausforderungen für seinen Nachfolger. So erfordere die Verschmelzung von Internet und TV tiefgreifende Entscheidungen. "Es geht um eine langfristige Perspektive, die über eine mögliche nächste Amtsperiode hinaus reicht. Deshalb ist es vernünftig und sinnvoll, dass die Verantwortung für diese Weichenstellungen frühzeitig in neue Hände übergehen kann." Vor allem muss der Nachfolger der Opposition der privatwirtschaftlichen Medienhäuser begegnen, die immer wieder die digitale Expansion der öffentlich-rechtlichen Sender heftig kritisieren.
Mit Schächters Ankündigungen werden nun die Spekulationen um einen möglichen Kandidaten für den Posten losgehen. Der Intendant wird gemäß ZDF-Staatsvertrag vom 77-köpfigen Fernsehrat für die Dauer von fünf Jahren in geheimer Wahl gewählt. Erforderlich sind die Stimmen von mindestens drei Fünftel der Mitglieder. Schächter war am 9. Dezember 2005 mit nur einer Gegenstimme, dem besten Ergebnis, das ein Intendant in der Geschichte des ZDF je erreicht hat, für seine zweite Amtszeit (2007 bis 2012)wiedergewählt worden.
bn