Yahoo sucht Alternativen zu Microsoft

Yahoo-Chef Jerry Yang kann sich nicht wirklich mit Microsoft anfreunden
Yahoo-Chef Jerry Yang kann sich nicht wirklich mit Microsoft anfreunden
Teilen
Die am vergangenen Freitag von Microsoft angekündigte Übernahme von Yahoo stößt bei dem angeschlagenen Portal- und Suchanbieter nicht gerade auf Gegenliebe. Yahoo kündigt zwar an, die 44,6 Milliarden Dollar schwere Offerte des Softwareriesen eingehend prüfen zu wollen. Allerdings will die Führung des Portalbetreibers um CEO Jerry Yang gleichzeitig nach strategischen Alternativen suchen.

Die Erhaltung von Yahoo als eigenständiges Unternehmen wird dabei explizit als eine der möglichen Alternativen genannt. Dennoch gilt ein Verkauf von Yahoo als wahrscheinlich: Auch anderen Unternehmen, unter anderem dem Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch sowie Viacom und General Electric, wird Interesse an dem Portal nachgesagt.

Unterdessen meldet sich im Übernahmepoker auch Wettbewerber Google zu Wort. Der Suchmaschinenprimus, dessen Übermacht im Onlinewerbemarkt Microsoft gemeinsam mit Yahoo brechen will, warnt vor den Folgen einer feindlichen Übernahme von Yahoo durch Microsoft. David Drummond, Senior Vice President Corporate Development und Chief Legal Officer, sieht die Gefahr, dass Microsoft im Internetmarkt einen ähnlich "unangemessenen und illegalen Einfluss" erlangen könnte wie im PC-Markt - und erinnert im Google-Blog an die zahlreichen "rechtlichen und regulatorischen Verstöße" von Microsoft.

Erst im September 2007 hatte das Europäische Gericht in erster Instanz eine von der EU-Kommission im Jahr 2004 gegen Microsoft verhängte Geldstrafe von von 497 Millionen Euro bestätigt. Das Urteil wurde damit begründet, dass die Integration von Anwendungsprogrammen in das Betriebssystem Windows die Wettbewerbschancen von konkurrierenden Anbietern beeinträchtige.
stats