Carol Bartz, vor sechs Wochen installierte Chefin des Internetpioniers
Yahoo, hat in einem
Blog-Beitrag die Struktur und -kultur des Unternehmen scharf kritisiert: "Als Neuling wundere ich mich", so Bartz, "wie kompliziert hier manches ist. Wir brauchen eine Managementstruktur, bei der Entscheidungen viel schneller als bisher gefällt werden."
Interne Abläufe, so Bartz weiter, müssten vereinfacht werden, wenn man das Ziel, sich auf Nutzer und Werbekunden zu fokussieren, erreichen wolle. Bislang hätten zu komplizierte Strukturen vieles erschwert. Bartz kündigte daher eine neue Managementstruktur an, die Yahoo "viel schneller auf den Füßen" mache. Bartz: "Alles wird einfacher. Wir werden in der Lage sein, schnellere Entscheidungen zu treffen, die berüchtigten "Silos" verschwinden, und wir stellen den Kunden wieder in den Mittelpunkt." Um den Kontakt mit den Anzeigenkunden zu verbessern, kündigte Bartz zudem die Einrichtung einer
"Customer Advocacy Group" an, die sich speziell um die Bedürfnisse der Kunden kümmern soll.
Zudem müsse wieder klarer herausgearbeitet werden, wofür die Marke Yahoo steht: "Look for this company's brand to kick ass again", schreibt Bartz wörtlich. Wie die neue Ausrichtung genau aussieht, verrät sie allerdings noch nicht.
Auch personell räumt die neue Chefin auf: Finanzchef
Blake Jorgensen verlässt Yahoo. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt. Analysten begrüßten die Reorganisation als Schritt in die richtige Richtung. Yahoo konzentriere sich durch die schlankere Struktur wieder stärker auf sein Kerngeschäft, sagte UBS-Analyst Benjamin Schachter.
dh