Allerdings: Sein Zahlenvergleich dazu hinkt ein wenig. Denn die von Döpfner herangezogenen
Print-Werbeerlöse (318 Millionen Euro) beziehen sich, das sagte er auch deutlich, nur auf Deutschland. Die digitalen Werbeumsätze (357 Millionen Euro) dagegen umfassen auch Springers internationale Aktivitäten - dies jedoch wurde zunächst nicht deutlich. Insgesamt erzielte Springer im 1. Halbjahr nämlich Print-Werbeerlöse von 405 Millionen Euro. Die Wende darf also noch ein bisschen warten.
Insgesamt (Werbung, Vertrieb, Deutschland, International) erzielt Springer knapp 30 Prozent seiner Umsätze im Digitalen. Derweil stehen hinter den - auch durch
Akquisitionen - stark wachsenden Digitalerlösen in den vergangenen Jahren Investitionen von, so Döpfner, über einer Milliarde Euro. Abschreibungen (die in Springers Lieblingskennzahl Ebitda herausgerechnet sind) habe es nur beim Finanzportal Wallstreet Online gegeben.
Die Werbeerlöse der Springer-
Zeitungen in Deutschland sind um 6,8 Prozent auf 252 Millionen Euro gesunken, die der hiesigen
Zeitschriften um 4,7 Prozent auf 66 Millionen Euro gefallen. Als Gründe nannte Döpfner hohe Vorjahreseffekte durch die Fußball-WM sowie den Rückgang von abverkaufsorientierter Werbung (der besonders
„Bild" trifft) und des Rubrikengeschäftes (der besonders die Regionalzeitungen tangiert). Er sehe aber nicht, dass sich Handelsketten als Werbekunden grundsätzlich aus Tageszeitungen verabschiedeten, so Döpfner auf die Frage nach
entsprechenden Vorstößen einzelner Handelsketten. Der Handel bleibe mit „langfristigen Vereinbarungen" ein wichtiger Kunde, jedenfalls bei „Bild".
Springers
internationale Print-Titel legten bei den Werbeumsätzen um exorbitante 65 Prozent auf 87 Millionen Euro zu - vor allem durch die erstmalige Einbeziehung des Joint Ventures mit
Ringier. Ohne diesen Deal sind die internationalen Werbeerlöse immerhin noch um 5 Prozent gestiegen (wechselkursbereinigt: plus 1,1 Prozent).
rp