Solange die werbungtreibende Wirtschaft die 14- bis 49-Jährigen als Maß aller Dinge betrachtet, will
Peter Würtenberger, frisch gebackener Verlagsgeschäftsführer der
Zeitungsgruppe Berlin, zu der die "Welt am Sonntag" gehört, an der Marschrichtung festhalten. Mit Erfolg konnte das Blatt bereits den Frauenanteil auf 38 Prozent steigern, der Anfang des Jahrtausends auf 34 Prozent gesunken war.
Entscheider haben den Relaunch ebenfalls honoriert. Laut Leseranalyse Entscheider erreicht die "Welt am Sonntag" jeden 10. Manager in Deutschland. Die Wirtschaftskomeptenz will die "Welt am Sonntag" auch durch neue Formate betonen. Die zu Jahresbeginn gestartete Gesprächsrunde
"Management-Forum"bei der Keese vor Publikum einen wichtigen Unternehmenslenker interviewt, wird künftig einmal im Monat auch auf
Deutschlandradio und
N-TV übertragen. Der Radiosender überträgt eine Stunde live und später zwei Zusammenschnitte. N-TV bringt sonntags zwei halbstündige Zusammenschnitte der Interviews unter dem Label "Forum". Den Auftakt macht am 1. September der
BASF-Chef
Jürgen Hambrecht. Für die Dezember-Ausstrahlung hat
Post-Vorstandsvorsitzender
Klaus Zumwinkel zugesagt. Zum Jahresende werden die Partner über eine Fortführung des Formats entscheiden.
In punkto Nebengeschäfte gibt sich die "Welt am Sonntag" weiter zurückhaltend. Angedacht ist eine Buchedition mit
Hellmuth Karassek als Herausgeber. Details sind noch unklar. "Wir machen das nur, wenn es Geld bringt", so Keese.
pap
Das ausführliche Interview in HORIZONT 31/2005 vom 4. August 2005