Beierlein, 82, hatte bereits zugegeben, 180.000 Euro an eine Produktionsfirma gezahlt zu haben. Allerdings seien sich Foht und Beierlein offenbar darüber einig gewesen, "dass die Zur-Verfügung-Stellung des geforderten Betrages" eine Gegenleistung sei, wie der "Spiegel" aus dem Durchsuchungsbeschuss zitiert. Der Musikmanager, der unter anderem die Volksmusikstars Stefanie Hertel oder Stefan Mross betreute, habe auf diese Weise sicher stellen wollen, dass seine Schützlinge "auch weiterhin in Sendungen des MDR berücksichtigt" würden. Für die Unterhaltungssendungen war auf Senderseite Foht verantwortlich, der seinerseits als "Volksmusikpapst" bekannt geworden war.
Auch auf einer anderen Baustelle kommt der MDR derzeit nicht zur Ruhe: Die Wahl des designierten neuen Intendanten
Bernd Hilder - der in einer Woche zum Leiter der Sendeanstalt gekürt werden soll - gilt mittlerweile keineswegs als sicher. Offenbar regt sich im Rundfunkrat des MDR Widerstand gegen den derzeitigen Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung". Wie der "Spiegel" zu berichten weiß, soll hinter den Kulissen auf einige Mitglieder des Gremiums Druck ausgeübt worden sein, für Hilder zu stimmen. Das Blatt zitiert den Verwaltungsratsvorsitzenden
Gerd Schuchardt: "Die Wahl im Verwaltungsrat war rechtmäßig, aber es gab einige Dinge, die mir nicht gefallen haben." Für den Fall, dass Hilder bei der Wahl durchfällt, habe Schuchardt Vorsorge getroffen: Für den gleichen Tag sei eine Sondersitzung anberaumt, in der gegebenenfalls ein weiterer Kandidat bestimmt werden könne.
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