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Pro Sieben hat mit der Castingshow "Sommermädchen 2011" erneut eine Bauchlandung hingelegt. Mit Marktanteilen von 8,2 und 7,7 Prozent sind die ersten beiden Folgen beim jungen Publikum klar durchgefallen. Bereits ab dieser Woche ersetzt der Sender das Format am Donnerstagabend durch Spielfilme, die restlichen Folgen werden am Freitagnachmittag weggesendet. Drei Gründe, warum "Sommermädchen 2011" nicht funktioniert hat.
Das Konzept
Bereits die erste Auflage der Show im Jahr 2009 war nicht gerade ein Erfolg. Nach einem äußerst schwachen Start konnte sich die Sendung in den folgenden Wochen zwar steigern, blieb mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 10,6 Prozent aber auch 2009 unter dem Senderschnitt. Bleibt also die Frage, warum Pro Sieben das Format überhaupt noch einmal reaktiviert hat - zumal am Konzept kaum etwas geändert wurde. Elf junge Frauen kämpfen in mehr oder weniger albernen "Challenges" um den Titel "Sommermädchen 2011". Dabei dienen die Wettbewerbe in erster Linie dazu, ein paar möglicht schöne Panikattacken aus den Mädels herauzukitzeln. Oder muss eine echte Traumfrau wirklich im Bikini vom Fünfmeterturm hüpfen können?
Die Kandidatinnen
Elf junge Frauen kämpfen um den Titel "Sommermädchen 2011" - was sie dafür prädestiniert, bleibt jedoch weitgehend unklar. Wer bei "Deutschland sucht den Superstar" antritt, sollte zumindest halbwegs singen können, "Germany's Next Topmodel" muss gut aussehen. Doch was zeichnet das "Sommermädchen" aus? "Köpfchen, Kraft, Herz und Kampfgeist - alles was eine echte Traumfrau ausmacht", sagt Pro Sieben. Die besten Mädchen Deutschlands hat der Sender für "Sommermädchen 2011" gesucht. Gekommen sind naive junge Dinger mit mehrheitlich nicht unbedingt geradlinigem Lebenslauf, die irgendwie "in die Medien" wollen - selbst wenn man sich dafür leichtbekleidet vor der Nation zum Deppen machen muss. Das wichtigste Kriterium war wohl in erster Linie eine halbwegs kamerataugliche Bikinifigur. Positives Identifikationspotenzial hatte jedoch kaum eines der jungen Dinger zu bieten.
Die Moderatoren
Alberne Challenges hin, nackte Haut her: Was "Sommermädchen 2011" wirklich unerträglich macht, ist die Verbissenheit, mit der sowohl die Kandidatinnen als auch die Moderatoren Jana Ina und Giovanni Zarrella zu Werke gehen. Keine Spur von Urlaubsfeeling oder Guter Laune. Bei "Sommermädchen 2011" geht es zu wie im Boot Camp.
Während bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" das kongeniale Moderatorenduo Dirk Bach und Sonja Zietlow den TV-Trash mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor und Selbstironie erst erträglich macht, stacheln Jana Ina und Giovanni die Möchtegern-Mediensternchen mit "Du schaffst das"-Durchhalteparolen an und treiben dem Format damit erfolgreich jeglichen Spaß erfolgreich aus. Blut, Schweiß und Tränen statt Sommer, Sonne, Urlaubsfeeling. "Wir machen den Mädchen die Türe auf", behauptet Jana Ina allen Ernstes. Vermutlich glaubt sie es sogar.
dh