Christian Nienhaus, Geschäftsführer der Essener
WAZ Mediengruppe und Vorsitzender des
Zeitungsverlegerverbands Nordrhein-Westfalen, fordert Gleichberechtigung für die Internetauftritte von Verlagen und öffentlich-rechtlichen Sendern. Er will sich einen Stück vom Gebührenkuchen abschneiden.
Seiner Meinung nach sollten Printhäuser einen Anteil aus der zukünftigen Rundfunkabgabe für ihre Online-Angebote erhalten. "Wenn das Internet die dritte Säule der zukünftigen Mediengebühr sein soll, muss man den privatwirtschaftlichen Verlagen für ihre Leistung etwas davon abgeben", sagte der Manager gegenüber dem Fachmagazin Promedia.
Nienhaus fürchtet eine "völlige Verzerrung des Wettbewerbs", wenn allein die öffentlich-rechtlichen Online-Angebote Geld aus der Abgabe erhielten, die kommerziellen Medienhäuser aber nicht. "Wenn man das nicht möchte, muss man sich dafür entscheiden, nicht mit Rundfunkgebühren Internetangebote zu finanzieren", ergänzt Nienhaus. Dann dürften aber auch die Rundfunkanstalten keine Gebühren für ihre Internetauftritte einsetzen.
Hintergrund: Wie die Rundfunkkommission der Länder jüngst entschieden hat, soll die Rundfunkgebühr in Deutschland mit dem neuen Rundfunkstaatsvertrag, der am 1. Januar 2013 in Kraft treten soll, reformiert werden. Statt einer Gerätegebühr wird eine einheitliche Haushaltsabgabe eingeführt - unabhängig davon wie viele Radios, Fernseher und Computer vorhanden sind.
bn