Vivendi Universal ist beschlossen

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Die Übernahme von Seagram durch Vivendi/Canal plus ist beschlossene Sache. Das neue Unternehmen heißt Vivendi Universal. Dass die Hochzeit mit dem amerikanischen Spirituosen- und Unterhaltungskonzern Seagram sowohl für den Mischkonzern Vivendi als auch für seine Tochter Canal plus ein ganz großer Big Deal ist, darüber besteht kein Zweifel. Via Seagram holen sich die Pay-TV-Gruppe und ihre Mutter Inhalte ins Haus, über die Universal Studios im Film, über Universal Music in der Musik. Und von diesen Inhalten sollen sowohl Canal plus als auch der gerade in Kooperation mit Vodafone eröffnete Internet-Zugang Vizzavi profitieren.

Profitieren könnte davon aber auch der deutsche Medienkonzern Bertelsmann. Zunächst von der Elefantenhochzeit zwischen dem ehemaligen Partner AOL mit dem Konkurrenten Time Warner brüskiert, holte Bertelsmann mit der Fusion zwischen der RTL-Mutter CLT-Ufa und dem britischen TV-Produzenten Pearson zum Gegenschlag aus. Bei der Bekanntgabe dieser Fusion dankte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff dem Vivendi-Präsidenten Jean-Marie Messier für dessen Vermittlung und war sich mit Canal-plus-Chef Pierre Lescure einig darüber – wie letzterer per Pressemitteilung verlauten ließ –, dass beide Unternehmen sich in bestimmten Bereichen ergänzen würden. Diese Ergänzungen würden dabei sowohl den Rechtehandel im Film und im Sport betreffen als auch die Produktion.

Diese geplanten Kooperationen könnten jetzt mit Vivendis Schritt über den großen Teich eine ganz neue Dimension bekommen. Nach Informationen des "Manager-Magazins" könnte es sich dabei um eine Übernahme seitens der Bertelsmann Music Group (BMG) von der Musikfirma Universal handeln oder auch um eine Fusion der beiden Musikfirmen. Eine enge Kooperation mit dem neuen franko-kanadischen Ensemble könnte Bertelsmann jedenfalls erlauben, endgültig in den USA Fuß zu fassen.



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