Verluste könnten ORF zu Privatisierungen zwingen

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Der ORF steckt in einer tiefen finanziellen Krise. Im schlimmsten Fall droht die teilweise Privatisierung der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalt aus Österreich. Der Sender wird laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" 2008 wegen ausbleibender Werbeeinnahmen und Erlöse aus Finanzgeschäften einen Verlust von rund 100 Millionen Euro ausweisen.

Franz Medwenitsch, ÖVP-Politiker und Mitglied des ORF-Stiftungsrates, sieht den Sender „an der Kippe zum Sanierungsfall". Die Politik in Österreich denkt nun über eine Teilprivatisierung der Anstalt öffentlichen Rechts nach. Nach einem Vorschlag könnte eines der beiden Vollprogramme des ORF privatisiert werden und sich künftig vollständig aus Werbeeinnahmen finanzieren. Das andere Programm soll auch weiterhin gebührenfinanziert bleiben.

Der ORF hat in Österrreich nach wie vor eine starke Stellung im TV-Markt, der sich erst spät für private Anbieter geöffnet hat. Der Zuschauermarktanteil des ORF liegt bei rund 43 Prozent. Private Sender wi e RTL, Sat 1 oder ATV machen den Öffentlich-Rechtlichen aber im Publikums- wie im Werbemarkt zunehmend Konkurrenz. dh
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