Annäherung in kleinen Schritten: Ungeachtet des schwelenden
Grundsatzstreits um die Zukunft des Pressevertriebssystems verständigen sich die Kontrahenten beziehungsweise Marktpartner auf einem Nebenschauplatz. Konkret geht es um das Regelwerk, in dem
Verlage und
Grossisten den Umfang und die Usancen ihres täglichen Miteinanders festschreiben, genannt
„Koordiniertes Vertriebsmarketing" (KVM). Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (
BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (
VDZ) haben sich jetzt mit dem Bundesverband Presse-Grosso nach zweijährigen Beratungen auf einen neuen KVM-Leistungsrahmen geeinigt - und damit auf die erste Neufassung seit 17 Jahren.
Das neue
KVM soll zum 1. November dieses Jahres in Kraft treten;
Details hatte der Grosso-Verband bereits Mitte September bekannt gegeben.
Thomas Hass, Leiter Vertriebsmarketing des
Spiegel-Verlages und Sprecher der VDZ-Arbeitsgruppe KVM, bezeichnet die Einigung als eine „Anpassung an die aktuellen Marktbedingungen und Anforderungen", bei der beide Seiten, Verlage wie Grossisten, Kompromissbereitschaft gezeigt hätten. Hass spricht indes auch von einer „validen ersten Aktualisierung" - das klingt nach weiterem Änderungsbedarf. Tatsächlich sei vorgesehen, das KVM in Zukunft regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
rp