Verbraucherschutzministerin
Ilse Aigner hat sich in einem
Interview mit Deutschlandradio Kultur skeptisch über die Neuerungen bei
Facebook geäußert. Aigner befürchtet, dass durch die Einführung der Timeline und zahlreicher Medien-Apps die Daten der Nutzer noch umfangreicher erfassst und gespeichert werden.
Die Bundesministerin befand sich erst kürzlich in den USA, wo sie unter anderem mit Facebook-Vertretern zusammenkam, um über mehr Datenschutz für die Nutzer in Deutschland zu sprechen. Gegenüber dem Deutschlandradio sagte Aigner, dass sie über die bevorstehende Einführung der Timeline nicht informiert worden sei, "was nicht in Ordnung ist".
Grundsätzlich blickt Aigner misstrauisch auf Mark Zuckerbergs neuesten Clou. Der Facebook-Philosophie, "möglichst viele Daten zu bekommen", werde durch die Neuerungen Tür und Tor geöffnet. "Nun muss sich jeder mal vergegenwärtigen, das ganze Leben so im Internet zu präsentieren und jeder soll sich überlegen, ob er diese Daten jedem auch geben will", so Aigner im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Sie sei sich nicht sicher, ob der Nutzer über seine abgegebenen Daten den Überblick behalte beziehungsweise, ob sich entsprechende Voreinstellungen auch zurück nehmen ließen. Um ihre Daten besser zu schützen, rät Aigner den deutschen Verbrauchern zu mehr "Datensparsamkeit".
Ende vergangener Woche hatte Facebook-CEO Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz F8 zahlreiche Neuerungen vorgestellt, unter anderem die so genannte Timeline. Das relaunchte Profil erlaubt es den Nutzern, Inhalte zu ranken und zu filtern. Zudem hat Facebook einige Apps installiert, über die die User Filme und Serien schauen sowie Musik hören können.
ire