Schnelle Reaktion zur Schadensbegrenzung: Der
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) "bedauert" den
Austritt der Bauer Media Group aus dem Fachverband der Publikumszeitschriften. Den Fachverband und den
VDZ "zeichnet es aus, Sprecher der gesamten Branche zu sein. Der Bauer-Verlag hat sich als Teil der Gemeinschaft verstanden und sich in deren Arbeit engagiert eingebracht; deswegen ist dieser Schritt bedauerlich", lässt sich VDZ-Hauptgeschäftsführer
Wolfgang Fürstner zitieren.
Und er betont, "dass die Hand der Verlagsgemeinschaft ausgestreckt" bleibe. Zudem weist der VDZ darauf hin, dass Bauer weiter Mitglied im Landesverband der Zeitschriftenverleger bleibe. Bei „vielen anderen für das Zeitschriftengeschäft wichtigen Themen" stünden die VDZ-Mitgliedsverlage und Bauer für denselben Kurs. "Ich bin nicht ohne Vertrauen, dass wir wieder eine Brücke zu Bauer gebaut bekommen", so
Manfred Braun, Sprecher des Fachverband-Vorstands, im Hauptjob Zeitschriftenchef der
WAZ-Gruppe - und bis 2006 Geschäftsleiter bei Bauer.
Ohne Bauer im Fachverband fehlen dem VDZ nicht nur hohe
Mitgliedsbeiträge, sondern auch ein Stück weit die
Legitimation, für alle (Groß-) Verlage zu agieren. Andererseits könnte es die Meinungs- und
Kompromissbildung nun wesentlich erleichtern, wenn keine Rücksichten mehr auf Bauers Sonderwünsche und -wege genommen werden müssen. Allerdings: Das deutsche Vertriebssystem und -marketing sowie etwa die Grosso-Verträge beruhen zum großen Teil auf
Branchenabsprachen. Bauer könnte also mit Hinweis aufs
Kartellrecht verlangen, trotzdem weiterhin in alle wesentlichen Abstimmungen mit einbezogen zu werden.
rp