In schwierigen Zeiten mit ganz neuen digitalen Wettbewerbern müssen die Verlage zusammenrücken und kooperieren - dies fordern immer mehr Verlagsmanager. Doch ganz so einfach ist das offenbar nicht. "Gemeinsame Werbevermarktungen sehe ich kritisch", sagte Condé-Nast-Chef
Moritz von Laffert auf den
VDZ-Zeitschriftentagen in Berlin. Was beim Vertrieb längst funktioniere, gelte nicht unbedingt fürs Werbegeschäft: "Ich kann mir nicht vorstellen, etwa unsere 'Vogue' gemeinsam mit Ihren Handarbeitszeitschriften zu vermarkten", so von Laffert in Richtung von
Christian Medweth vom OZ-Verlag, der mit ihm auf dem Podium saß.
Zuvor hatte
Jürgen Blomenkamp, Deutschlandchef des mächtigen Mediaagenturkonzerns
Group M, einmal mehr verlagsübergreifende Vermarktungspakete mit passenden "Bausteinen" (Blomenkamp) aus den Portfolios unterschiedlicher Verlage gefordert. Unterstützt wurde er von
Adrian Kiehn, Generalbevollmächtigter und Marketingchef des Bekleidungsriesen Peek & Cloppenburg. "Wenn sich die Fragmentierung auch der Printmedien weiter fortsetzt, dann wird es immer komplizierter, neue innovative Werbeformate mit mehreren Einzeltiteln zu konzipieren", so Kiehn.
Mit Blick auf die digitalen Medien gab Burda-Vorstand
Philipp Welte zu bedenken, dass es ja nicht unbedingt journalistische Websites sein müssten, die Reichweite für Vermarktungspakete beisteuern können - und knüpfte damit an die von ihm angestoßene Diskussion über die mangelnde Refinanzierbarkeit von Presse-Sites durch Werbung an.
rp