Jeden Tag was Neues im Justiz-Drama Vereinigten Staaten von Amerika gegen Microsoft. In der Newsline gestern hatten wir schon vermeldet, daß dem Software-Giganten eine Klage droht. Nun wirds richtig ernst für die Gates-Firma - die Klage kommt. Die Kartellbehörde wirft dem Softwareunternehmen vor, mit seiner Quasi-Monopolstellung bei PC-Betriebssystemen auch die Kontrolle des Internet-Zugangs und damit auch des künftigen E-Commerce übernehmen zu wollen. Geht es nach dem US-Kartellamt, werden Microsoft 4 Bedingungen im Zuge der Auslieferung von Windows 98 auferlegt: Erstens soll in dem Betriebssystem neben dem Internet Explorer auch der Netscape-Browser installiert werden - oder Microsoft von vorneherein darauf verzichten, den IE mitsamt dem Betriebssystem auszuliefern. Zweitens sollen die PC-Hersteller selbst entscheiden können, welchen Browser sie installieren. Zum dritten sollen PC-Hersteller auch frei entscheiden können, welcher Computerscreen benutzt werden soll. Und viertens wird von Microsoft verlangt, alle "exklusiven" Lizenzverträge mit Internet- und Computerdienstleistern zu beenden.
Bob Herbold, Executive Vice President und Chief Operating Officer bei Microsoft, meint: "Wir betrachten sehr genau die aktuelle Situation – und machen weiter wie bisher: beantworten Fragen, die an uns gestellt werden und vesuchen, mit allen Entscheidungen bestmöglich umzugehen." Der weltweit zuständige Managementverantwortliche für die Bereiche Finanzen, Distribution und Logistik, Produktion, Informationswesen, Personalwesen sowie Werbung glaubt denn auch nicht, daß die Klagen Einfluß auf den Starttermin von Windows 98 haben. Außerdem habe die Auseinandersetzunglediglich bei den "Leuten in Washington" für negative Imageeffekte gesorgt, bei allen anderen Zielgruppen seien diese Werte "so gut wie noch nie". Über die zukünftige Strategie des Unternehmens, die Kommunikationspläne und die Bedeutung des Internets in der Zukunft informiert das aktuelle Interview in der kommenden HORIZONT-Ausgabe 21/98.
Infolinks: News.Com-Special