Trotzreaktion? WDR kündigt Zusammenarbeit mit WAZ-Mediengruppe auf

"Unnötige Eskalation": WAZ-Chef Bodo Hombach
"Unnötige Eskalation": WAZ-Chef Bodo Hombach
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Der WDR wird der WAZ-Mediengruppe künftig keine Video-Beiträge mehr zur Verfügung stellen. In einem Brief hat der öffentlich-rechtliche Sender die Zusammenarbeit mit dem Verlag aufgekündigt. Der Westdeutsche Rundfunk hatte den Verlag seit rund drei Jahren mit Videos für seine Online-Portale versorgt. Hintergrund der Kündigung ist offenbar die Klage von mehreren Zeitungsverlagen - darunter auch der WAZ Mediengruppe - gegen die Tagesschau-App der ARD.

In einem knappen Brief teilte der WDR dem Essener Zeitungshaus vor wenigen Tagen mit, dass man die Lieferung tagesaktueller Beiträge zum Monatsende einstelle. WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach kritisierte die Aufkündigung der Zusammenarbeit durch den WDR: "Nach den konstruktiven Gesprächen mit Monika Piel in der Vergangenheit halte ich die einseitige Beendigung der Kooperation mit unserem Nachrichtenportal DerWesten für eine Trotzreaktion und unnötige Eskalation des kritischen Verhältnisses zwischen privaten Printmedien und öffentlich-rechtlichem Rundfunk", sagte Hombach am Freitag. Die WAZ-Gruppe kooperiert auch mit dem ZDF und dem MDR.

Die WAZ Mediengruppe gehört zu den acht Verlagen, die gegen die Tagesschau-App der ARD Klage eingereicht haben. Aus Sicht der Verlage verstößt die Anwendung gegen den Rundfunkstaatsvertrag und verzerrt den Wettbewerb. dh



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