Claus Strunz moderiert "Eins gegen Eins".
Einmal Hü, einmal Hott - der Titel der ersten Folge von "Eins gegen Eins" beschreibt auch den Stand der Dinge beim Polittalk mit Claus Strunz. Seit zwei Monaten strahlt Sat 1 die politische Talkshow aus. Die bisherige Zwischenbilanz ist jedoch durchwachsen. Während sich das Format bei den Zuschauern von 14 bis 49 Jahren noch halbwegs behaupten kann, hinkt Strunz im Gesamtpublikum hinter vergleichbaren ARD-Talkshows deutlich hinterher. Sat 1 plant dennoch eine zweite Staffel.
In den vergangenen Wochen verfolgten im Schnitt gerade einmal 450.000 Zuschauern ab drei Jahren die Talkshow am Montagabend, der durchschnittliche Marktanteil lag bei 3,7 Prozent. Die erste Sendung "Atom, Libyen - einmal Hü, einmal Hott - Macht wählen noch einen Sinn?" im März hatte noch eine Reichweite von 520.000 Zuschauern, war allerdings mit Außenminister Guido Westerwelle auch wesentlich prominenter besetzt als zuletzt. Zum Vergleich: "Hart aber fair" auf dem Sendeplatz am Mittwoch um 21.45 Uhr kommt im Schnitt auf fast 12 Prozent, der direkte Konkurrent Beckmann, am Montag ab 23 Uhr auf Sendung, kommt im Schnitt auf 11,4 Prozent Marktanteil.
Etwas besser kann sich "Eins gegen Eins" bei den Zuschauern von 14 bis 49 Jahren behaupten: Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 4,5 Prozent liegt das Format in der werberelevanten Zielgruppe in etwa gleichauf mit
"Hart aber fair" oder
"Maybrit Illner", allerdings hinter dem direkten Rivalen
"Beckmann" mit 5 Prozent Marktanteil.
Trotz der duchwachsenen Zwischenbilanz will Sat 1 aber an dem Format festhalten: Bei politischen Formaten brauche man einen langen Atem, teilt Sat 1 auf Anfrage mit. Eine weitere Staffel sei geplant. Diese Woche lief die achte Folge, ihr Thema: "Euro in Gefahr - sollen wir den Pleite-Griechen den Geldhahn zudrehen?" Vor der Sommerpause sind noch weitere vier Folgen geplant. Ob der Sender tatsächlich an dem von
Focus TV produzierten Format festhält und ob Claus Strunz nach seinem Jobwechsel bei Axel Springer überhaupt weiter zur Verfügung steht, wird sich zeigen.
Anja Haufe