ZDF-Chefredakteur Peter Frey
Das ZDF hält trotz der Klage mehrerer Zeitungsverlage gegen die Tagesschau-App der ARD an seinen Plänen für verschiedene eigene Applikationen für mobile Endgeräte fest. "Wir sehen uns in unseren Planungen durch die Klage nicht behindert", sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey bei einer Podiumsdiskussion der dpa-Tochter News Aktuell am Dienstag in Frankfurt.
Das ZDF arbeitet derzeit an mehreren Apps. Eine Anwendung für die mobile Nutzung der
ZDF-Mediathek sollte eigentlich bereits erhältlich sein, der Start wurde aufgrund technischer Schwierigkeiten allerdings verschoben. Anfang 2012 soll dann mit einem Angebot zu Heute.de das ZDF-Pendant zur umstrittenen Tagesschau-App starten, daneben arbeitet der öffentlich-rechtliche Sender an einer eigenen App für Kinder (Tivi.de) und an einem Sport-Angebot.
Zur Klage von acht Zeitungsverlagen gegen die Tagesschau-App sagte Frey: "Das ist ein rückwärtsgewandtes Gefecht. Wir müssen kooperieren und keine Kämpfe führen, die der Vergangenheit angehören." Deutlicher in seiner Wortwahl wurde
Thomas Leif, Chefreporter des Südwestrundfunks: "Die Klage der Verleger ist Ausdruck einer absoluten Orientierungslosigkeit. Die sollten alle ins Abklingbecken und sich ein bisschen abreagieren."
Am Dienstag wurde bekannt, dass acht Zeitungsverlage
Klage gegen die Tagesschau-App der ARD eingereicht haben. Die Printhäuser stören sich an der "textdominanten Berichterstattung ohne Sendungsbezug" und sehen darin einen Verstoß gegen die Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrags.
dh