Ermittelt Schweiger bald in Hamburg?
Das wäre ein echter Scoop. Deutschlands derzeit wichtigster Kinoproduzent und Schauspieler Til Schweiger soll als "Tatort"-Kommissar im Gespräch sein, berichtet der "Spiegel". Wie das Nachrichtenmagazin aus dem Umfeld des NDR erfahren hat, überlegt die ARD-Anstalt Schweiger als Kommissar in Hamburg loszuschicken. Er würde die Nachfolge des bisherigen Hamburger "Tatort"-Kommissar Mehmet Kurtulus antreten, dessen Ausscheiden schon Anfang des Jahres bekannt geworden war.
Schweiger feierte dieses Jahr mit
"Kokowääh" große Erfolge. Der Kinofilm ist derzeit die erfolgreichste Produktion 2011. Der 47-Jährige spielt Seite an Seite mit seiner jüngsten Tochter Emma, hat das Drehbuch geschrieben, den Film produziert und auch Regie geführt. Die von ihm erdachten und umgesetzten Filme
"Keinohrhasen" und
"Zweiohrkücken" gehören ebenfalls zu den erfolgreichsten deutschen Kinoproduktionen der vergangenen Jahre.
Schweiger spielte in zudem auch in internationalen Produktionen wie
"Inglourious Basterds" von
Quentin Tarantino und "King Arthur" von Jerry Bruckheimer. Krimierfahrung hat er Mitte der 90er Jahre gesammelt, einmalig in
"Polizeiruf 110" sowie in der Serie
"Die Kommissarin". Beide liefen wie der "Tatort" im ARD-Gemeinschaftsprogramm
Das Erste.
Sollte Schweiger tatsächlich als "Tatort"-Kommissar bei der
ARD anheuern, so könnte sich laut "Spiegel" auch die Produktionsfirma ändern. Bislang wird der Hamburger Tatort rund um den von Kurtulus gespielten verdeckten Ermittler Cenk Batu von der NDR-Tochter
Studio Hamburg produziert. Schweiger wird jedoch von
Fred Kogel beraten, der im Aufsichtsrat der
Contantin Film sitzt. Zu Constantin gehören mehrere Produktionsfirmen, unter anderem ein Gemeinschaftsunternehmen mit Studio Hamburg.
Der derzeitige Hamburger "Tatort" startete 2008 und wurde von Kritikern hoch gelobt. Die Quoten bleiben jedoch unter den Erwartungen. Das erfolgreichste Format der Reihe spielt derzeit in Münster. Dort ermitteln
Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne und
Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel im Auftrag des
WDR. Ebenfalls für hohe Zuschauerzahlen sorgt
Maria Furtwängler die als alleinerziehende Hauptkommissarin Charlotte Lindholm in Hannover für den
NDR unterwegs ist.
Liefers und Prahl holten im Oktober 2010 mit der Folge "Spargelzeit" 10,49 Millionen Zuschauer. Es war der meist gesehenste "Tatort" seit 1997. Furtwängler sorgte im März für 9,42 Millionen Zuschauer mit "Mord in der ersten Liga". An solche Werte heran zu kommen dürfte auch für Schweiger eine Herausforderung darstellen, sollte er mit dem NDR ins Geschäft kommen. Der Hamburg-"Tatort" im März holte nur 6,83 Millionen Zuschauer.
pap