Telemesse trotz Rekordbesuch in der Kritik

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In Düsseldorf kommen Diskussionen über den Fortbestand der Telemesse auf. Einige Teilnehmer aus der Medienbranche erwarten hinter vorgehaltener Hand im schlimmsten Fall sogar das Aus. Hintergrund der Spekulationen: Durch die Bildung der Senderfamilien von Kirch Media und RTL Group sind die Telemesse-Veranstalter inzwischen in zwei konträr positionierten Gruppen gebündelt. Dem Vernehmen nach denken die IP Deutschland, Vermarkter der RTL-Group, und Kirch-Vermarkter Mediagruppe München und Media 1 vor allem aus Kosten- und Wettbewerbsgründen konkret über getrennte Screenings nach.

Die mit geschätzten Investitionen von 30 bis 50 Millionen Mark vermutlich teuerste Fachmesse der Welt wurde ursprünglich gegründet, um die vielzähligen Einzel-Screenings der TV-Sender in einem zentralen Event zu bündeln. Allein IP und MGM investieren jeweils knapp zweistellige Millionensummen in Düsseldorf.

Selbst innerhalb der RTL-Group sind die Meinungen über den Fortbestand der Messe geteilt. Jan Isenbart, IP-Geschäftsleiter Kommunikation, stellt sich vor die Telemesse: "Wir diskutieren jedes Jahr über das Kosten-Nutzenverhältnis. Bislang ist das Ergebnis, dass es nichts besseres als die Telemesse gibt. Eine eigene Show wäre auch kein Schnäppchen." Bei MGM und Media 1 werden konkrete Schritte offenbar auf den Zeitpunkt nach der Fusion der beiden Kirch-Vermarkter vertagt. In dem vierten Jahr ihres Bestehens hat die Telemesse mit 5500 Teilnehmern aus der Werbe- und Medienbranche ihre Besucherzahlen erneut kräftig steigern können. Damit strömten gut 1000 Besucher mehr als im vergangenen Jahr zu der Fachmesse der TV-Branche.



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