TV-Sender gehen mit moderater Preiserhöhung ins Werbejahr 1999

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Zurückhaltend zeigen sich die TV-Sender bei ihren Preiserhöhungen für das kommende Jahr. RTL erhöht die Preise um durchschnittlich 0,6 Prozent. Ein 30-Sekünder kostet 18.173 Mark (1998:18.065). In der Day-Time (9 bis 17 Uhr) werden die Preise um 7,8 Prozent, am Vorabend (17 bis 19 Uhr) um 9,8 Prozent gesenkt. Etwas mehr müssen die Kunden allerdings auf den Tisch legen, wenn sie 1999 in der neuen RTL-Primetime dabei sein wollen. Um die "Übernachfrage nach reichweitenstarken Werbeplätzen" zu entzerren, erweitern die Kölner ihre Primetime-Definition kurzehand um eine Stunde: Die Preise zwischen 19 und 23 Uhr steigen um 2,9 Prozent. Sat 1 hebt seine Preise 1999 im Schnitt um 2,5 Prozent an, bei Pro Sieben steigen die Preise im Schnitt um 2 Prozent. In der zweiten Liga der TV-Sender reagiert Kabel 1 auf die Reichweitenzuwächse dieses Jahres mit einer durchschnittlichen Preiserhöhung um 8 Prozent. Bei RTL 2 bleiben die Preise angesichts der schlechten Senderperformance in denvergangenen Monaten nahezu konstant (plus 0,2 Prozent). Vox geht im Schnitt um 2 Prozent mit dem Preis nach oben. Mit den moderaten Anpassungen reagieren die Privatsender auf die diesjährige Mediainflation, denn sinkende Werbeinselreichweiten und damit steigende Tausendkontaktpreise (TKP) haben in den vergangenen Monaten zu großem Unmut bei Werbungtreibenden und Agenturen geführt. So liegtder Durchschnitts-TKP von Sat 1 derzeit 22 Prozent über dem Vorjahresniveau (14 bis 49 Jahre), dervon RTL und Pro Sieben 12 Prozent darüber. Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband warnte bereits im Vorfeld der diesjährigen Preisrunde davor, daß auch "leicht zunehmende Bruttopreise in Verbindung mit sinkenden Leistungswerten zu einer insgesamt kaum verkraftbaren Preisanhebung" führen könnten. Die TV-Sender prognostizieren indes stabile TKPs zwischen 35 und 36 Mark fürs kommende Jahr.



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