Super RTL rüstet sich mit neuen Programmen gegen die stärker werdende Konkurrenz im Kindersegment. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Primetime. Dort will der Kindersender mit familiengerechten Programmen weiter wachsen.
Neben Comedys und Magazinen wie "Das Supertalent - Backstage" oder "High School Musical - Das Phänomen" setzt Super RTL dabei vor allem auf Dokutainment und Filme. Im Bereich Dokutainment vertraut Programmdirektor
Carsten Göttel auf populärwissenschaftliche Dokus wie "Die gefährlichsten Tiere der Welt" oder "Geheimnisvolle Geschichte".
Film-Highlight wird die Ausstrahlung von
"Camp Rock", einem Spielfilm über ein Sommerlager für angehende Popstars. In den USA hat der Film mit der 15-jährigen Sängerin Demi Lovato und den Teenie-Rockern Jonas Brothers innerhalb von zwei Wochen 25 Millionen Zuschauer in die Kinos gelockt. Daneben hat sich Super RTL die Rechte an den neuen "Wallace & Gromit"-Filmen gesichert. Noch in diesem Jahr will Geschäftsführer Claude Schmit mit dieser Ausrichtung in der Primetime die 3-Prozent-Marke knacken. 2007 erreichte Super RTL bei den 14- bis 49-Jährigen eine Marktanteil von 2,8 Prozent im Zeitabschnitt von 20 bis 22 Uhr.
Weitere Wachstumspotenziale sieht Schmit vor allem im Internet und anderen Nebenerlösen. Das Online-Portfolio mit mittlerweile acht Portalen soll weiteren Zuwachs bekommen. Die kostenpflichtigen Lernangebote Toggolino und Toggo Clever Club kommen zusammen auf rund 120.000 zahlende Kunden.
Das Printportfolio bekommt ebenfalls Zuwachs: Am 11. Juli startet in Kooperation mit dem Egmont Ehapa Verlag das
"Toggo Magazin" mit einer Druckauflage von 130.000 Exemplaren. "Wir sind der crossmedialste Sender in Deutschland" betont Schmit.
Disney, neben RTL der Hauptgesellschafter von Super RTL, will derweil seine Free-TV-Aktivitäten in Europa weiter ausbauen. Bislang setzt Disney vor allem auf Pay-TV-Kanäle. In Spanien ist der bisherige Bezahlsender
Disney Channel ab sofort frei empfangbar. "Unser Ziel ist es, in fünf Jahren 100 Millionen Haushalte in Europa zu erreichen", sagte
John Hardie, Chef der europäischen Disney-Sender dem "Handelsblatt". "Es ist durchaus möglich, dass wir in weiteren europäischen Ländern frei empfangbare Kanäle gründen", so Hardie weiter.
dh