Kurt Kister
Kurt Kister wird neuer Chefredakteur der "Süddeutschen Zeitung". Er folgt auf Hans Werner Kilz, 66, der Ende des Jahres altersbedingt ausscheidet. Das gab der Süddeutsche Verlag heute bekannt.
Kister wurde in den vergangenen Wochen bereits als neuer Chefredakteur gehandelt. Spekulationen, wonach der Verlag eine Doppelspitze aus Kister und
Wolfgang Krach installieren will, bestätigen sich damit nicht. Krach, Ressortleiter Innenpoltik,wird als Stellvertreter von Kister ebenfalls Mitglied der Chefredaktion der "Süddeutschen". "Wir freuen uns, mit Kurt Kister aus den eigenen Reihen einen der renommiertesten deutschen Journalisten für die Position des Chefredakteurs der 'Süddeutschen Zeitung' gewonnen zu haben" erklärt Johannes Friedmann, Vorsitzender des Herausgeberrates. Sowohl die Redaktion als auch der scheidende Chefredakteur hatten sich für eine interne Lösung stark gemacht.
Kister, 52, ist ein eingefleischter "SZ"-Journalist. Bereits während seines Studiums arbeitete er als freier Mitarbeiter für die Tageszeitung, bei der er kontinuierlich aufstieg. Unter anderem war er als Amerika-Korrespondent und an der Spitze im Politik-Ressort tätig. Anfang 2005 stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur auf.
Krach, 46, ist seit Juni 2007 Stellvertreter von Kilz. Seine journalistische Karriere hat er beim "Donaukurier" in Ingolstadt begonnen und war ab 1993 für den "Stern", ab 1997 für den "Spiegel" tätig. Seit 2003 arbeitet Krach für die "SZ".
Auf Kister und sein Team wartet keine leichte Aufgabe. Die Zeitung steht unter massivem Sparzwang. Seit der Übernahme der angesehenen Tageszeitung durch die
Südwestdeutsche Medienholding SWMH schiebt der Süddeutsche Verlag einen Schuldenberg vor sich her. Laut "Focus" explodierte die jährliche Zinslast nach der Übernahme des Süddeutschen Verlags zuletzt von 2,4 auf 42,5 Millionen Euro. Zudem leidet der SV unter massiven Anzeigeneinbrüchen.
dh