Ströer steigert Umsatz im 1. Halbjahr / Verlust geht zurück

Ströer-Chef Udo Müller führt die positive Umsatzentwicklung auf erhöhte Nachfrage zurück
Ströer-Chef Udo Müller führt die positive Umsatzentwicklung auf erhöhte Nachfrage zurück
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Der Außenwerber Ströer hat im 1. Halbjahr seinen Umsatz um 16,6 Prozent auf 282,3 Millionen Euro gesteigert. Auch der Operational EBITDA nahm um 14 Prozent zu und liegt jetzt bei 59,8 Millionen Euro. Allerdings weist der Konzern unterm Strich einen Verlust von 1,2 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum lag der Fehlbetrag allerdings noch bei 5,2 Millionen Euro.

Udo Müller, Vorsitzender der Ströer Gruppe, führt die positive Umsatzentwicklung insbesondere auf die Premiumprodukte in Deutschland und eine höhere Nachfrage bei den 200 wichtigsten werbetreibenden Unternehmen zurück. Der Umsatz der Tochter Ströer Deutschland wuchs somit im 1. Halbjahr um 6,6 Prozent auf 207,8 Millionen Euro, das organische Wachstum um 8,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum 2010 lag der Umsatz noch bei 194,9 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 13,2 Prozent auf 54,6 Millionen Euro. Neben den zunehmenden Buchungen von premiumprodukten sieht das Unternehmen auch den zunehmenden Umsatzanteil von digitalen Außenwerbungsprodukten als Grund für diese Entwicklung.

Ein starkes Wachstum ist bei Ströer Türkei zu beobachten, das allerdings auf die Vollkonsolidierung des Unternehmens zurück geführt werden kann. So stieg der Umsatz der Tochter um 91,4 Prozent auf 44,9 Millionen Euro an. Das Operational Ebitda wuchs im gleichen Zeitraum auf um 28 Prozent auf 8,1 Millionen Euro und das trotz erschwerter Rahmenbedingungen. Die Parlamentswahlen in der Türkei sowie neue Reglementierungen in der Fernsehwerbung verursachten laut dem Unternehmen eine erhebliche Buchungsverzögerung.

Bei Betrachtung der einzelnen Produktgruppen konnte der Bereich Billboard in den ersten sechs Monaten des Jahres um 21,4 Prozent auf 152,1 Millionen Euro wachsen, insbesondere aufgrund der Veränderungen im Konsolidierungsumfang der türkischen und polnischen Aktivitäten. Der Bereichc Stadtmöblierung verzeichnet ebenfalls ein deutliches Plus von von 22,3 Prozent auf 72,8 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum bei digitalen Werbeflächen schlägt sich in einem Plus im Bereich der Transportmedien nieder, der um 19,4 Prozent auf 40,9 Millionen Euro anstieg. Im Frühjahr diesen Jahres hatte das Unternehmen die Aufbauphase seines Out-of-Home-Netzwerkes mit rund 500 Screens an großen deuten Bahnhöfen abgeschlossen.

Für das 2. Halbjahr erwartet der Außenwerber eine langsamere wirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten. Für das Gesamtjahr hält das Unternehmen weiter an seiner Prognose eines mittleren bis hohen einstelligen organischen Umsatzwachstum fest. Mittlerweile geht CEO Müller allerdings davon aus, dass das Jahresziel aufgrund der makroökonomischen Bedingungen eher am unteren Ende der prognostizierten Skala liegen wird. Zu den Ergebnisgrößen gibt Ströer jedoch keine Prognosen ab.

Der Aktienwert des Unternehmens ist seit Jahresbeginn deutlich gefallen. War eine Aktie am 3. Januar noch 27,35 Euro wert, viel der Wert bis zum 16. August auf 12,60 Euro. Allerdings lag das Unternehmen vor einem Jahr, am 18. August 2010 noch 19,20 Euro und konnte bis Jahresende 2010 den Aktienwert deutlich steigern. Hanna Klein
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