Ströer bleibt trotz Umsatzwachstum in der Verlustzone

Udo Müller treibt den Ausbau digitaler Werbeflächen voran
Udo Müller treibt den Ausbau digitaler Werbeflächen voran
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Der Außenwerber Ströer bleibt auf Wachstumskurs. Im Neunmonatszeitraum bis September erzielte das Kölner Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 5,8 Prozent, durch die Konsolidierung von Beteiligungen stieg der Umsatz insgesamt um 12,8 Prozent auf 416,3 Millionen Euro. Aufgrund negativer Wechselkurseffekte rutschte das Unternehmen unter dem Strich aber in die rote Zahlen.

Zu dem Umsatzwachstum haben vor allem die Vollkonsolidierung der Beteiligung in der Türkei und das robuste Wachstum im Heimatmarkt Deutschland beigetragen. In der Türkei erzielte Ströer in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres einen Umsatz von 64 Millionen Euro, ein Plus von 59,9 Prozent. Das organische Wachstum blieb mit 2,2 Prozent hier allerdings schwach. In Deutschland betrug das organische Wachstum 7,3 Prozent. Hier kletterte der Umsatz auf 307,7 Millionen Euro. Vor allem die Bereiche Street Furniture und Transportmedien haben hier zu der positiven Entwicklung beigetragen.

Ein besonderes Augenmerk richtet Ströer derzeit auf den Ausbau seiner digitalen Aktivitäten. Der Out-of-Home-Channel, ein Netzwerk digitaler Werbeflächen, umfasst aktuell rund 800 Bildschirme an großen Bahnhöfen und soll bis Ende des Jahres rund 900 bis 1000 Bildschirme umfassen.

"Wir erleben durch die Digitalisierung derzeit eine Neustrukturierung des Marktes: statt in den Kategorien TV, Print, Online und Plakat zu denken, sprechen wir in Zukunft von Standbildern und von Bewegtbildern, in Gebäuden oder außerhalb" erklärt Ströer-Chef Udo Müller. "Unsere bundesweit installierten Netze digitaler Bildschirme gehen über die traditionelle Außenwerbung deutlich hinaus: Hier entsteht neben TV und Internet mit der Außenwerbung eine dritte Säule im Bewegtbild-Markt."

Dass unter dem Strich dennoch ein Fehlbetrag 17,4 Millionen Euro steht, erklärt Ströer mit Wechselkurseffekten, da die türkische Lira im Vergleich zum Euro in den vergangenen Monaten extrem stark an Wert verloren hat. Das Operational EBITDA kletterte um 12,3 Prozent auf 84 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Ströer weiterhin mit einem organischen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. dh



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