Streit bei der WAZ spitzt sich zu

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Der Gesellschafterstreit um die Zukunft der WAZ-Gruppe verschärft sich und geht nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" vor Gericht in die offene Konfrontation.

Weil sich die Eigner des Essener Medienkonzerns nicht über eine Neuordnung einig werden, ficht Miteignerin Petra Grotkamp seit Monaten ihre Interessen vor der Justiz aus. Per Feststellungsklage will sie offenbar verhindern, dass ihre Mitgesellschafter Veränderungen gegen ihren Willen durchsetzen. Diese Klage soll nun am 18. Dezember vor dem Essener Landgericht verhandelt werden.

Die anderen Eigner haben bereits das jahrelang bei der WAZ-Gruppe geltende Konsensprinzip aufgekündigt. Die Mehrheit der Eigentümer versuchgt, der WAZ eine neue Struktur zu verpassen, um sie im Wettbewerb schneller und handlungsfähiger zu machen. Unter anderem wird die Umwandlung in eine Europa AG und eine Holdingstruktur in Betracht gezogen. Der Streit wirkt sich auch lähmend aufs Tagesgeschäft aus. So ist nach wie vor der Posten von Ex-WAZ-Geschäftsführer Lutz Glandt vakant, der im Oktober als Berater zur Deutschen Post wechselte.

Bei der Auseinandersetzung prallen die Vertreter der so genannten Funke-Seite bei der WAZ aufeinander, die zusammen 50 Prozent der Anteile an der Gruppe halten. Die Funke-Familiengesellschaft ist eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts und in ihr tobt der Streit. Die Miteigner auf der Funke-Seite haben Grotkamp bereits in einigen Fällen überstimmt.

Im Eignerkreis dringt nun Rechtsanwalt Stefan Holthoff-Pförtner auf eine Lösung. Mit Erich Schumann und dessen Mitgeschäftsführer Bodo Hombach auf der Brost-Seite hat er sich verständigt, wobei er 66 Prozent der Funke-Seite hinter sich weiß. Seit 2004 ist Holthoff-Pförtner Sprecher der Funke-Seite. nr






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