Springer verbucht Umsatzzuwachs dank Zukäufen / Rückläufige Werberlöse bei "Bild"

Springer kann Umsatz steigern
Springer kann Umsatz steigern
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Axel Springer startet mit einem deutlichen Wachstum von 11 Prozent ins Jahr 2011 und verbucht im 1. Quartal 736,7 Millionen Euro Umsatz. Darin spiegelt sich der Kauf der Onlineportale Seloger und Kaufda.de wieder. Auch das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist gestiegen - und zwar um 6,5 Prozent auf 126,9 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss liegt um 17,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und damit bei 73 Millionen Euro. Bei der Verschuldung verschlechtert sich der Branchenprimus jedoch: Diese beträgt 402,0 Millionen Euro, nachdem Springer zum Jahresende 2010 über eine Nettoliquidität von 79,6 Millionen Euro verfügte.

Grund für den Anstieg ist die Übernahme des französischen Immobilienportal Seloger, für das Springer laut Presseberichten rund 630 Millionen Euro auf den Tisch gelegt hat. Trotzdem verfügt der Konzern noch über hohe noch nicht in Anspruch genommene Kreditlinien von 935 Millionen Euro und hätte damit Luft für weitere Investitionen.

Die Ebitda-Rendite des Konzerns liegt im 1. Quartal 2011 bei 17,2 Prozent nach 18 Prozent im Vorjahreszeitraum. Die wichtigen inländischen Zeitungen, zu denen neben der Cashcow "Bild" auch die "Welt"-Gruppe gehört, erreichten 22,3 Prozent, die inländischen Zeitschriften 20,6 Prozent.

"Gute Grundlage gelegt": Springer-Boss Mathias Döpfner
"Gute Grundlage gelegt": Springer-Boss Mathias Döpfner
"Wir sind auf hohem Niveau gewachsen und bleiben hochprofitabel", sagt der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. "Insgesamt haben wir im 1. Quartal eine gute Grundlage gelegt, um unsere Ziele für das laufende Jahr zu erreichen", so Döpfner. Der Konzerns peilt für 2011 einen Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich an und für das Ebitda einen Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Verhagelt wird die aktuelle Entwicklung durch die steigenden Papierpreise. Diese versucht Springer unter anderem mit einer Preissteigerung der "Bild" anzufangen, die seit Monatsbeginn 70 statt 60 Cent kostet.

Auch ohne das Thema Papierkosten müssen die Vertriebserlöse den Umsatz und Ertrag stabilisieren, denn die Werberlöse im Segment Zeitungen National sind um 3,3 Prozent auf 279,9 Millionen Euro gesunken. Vor allem die Kaufzeitungen "Bild" und "B.Z." leiden unter dem Rückgang. Die Vertriebserlöse der nationalen Zeitungen blieben im 1. Quartal mit 147,7 Millionen Euro dagegen nahezu stabil. Dafür sind unter anderem die Preiserhöhungen bei "Welt"-Gruppe und "Berliner Morgenpost" zuständig, die Springer 2010 realisiert hat.

Wachstumstreiber bleiben daher die Digitalen Medien und die internationalen Aktivitäten. Letztere machen erstmals über 30 Prozent des Umsatzes von Axel Springer aus. Die von Ringier in das Osteuropa-Joint Venture eingebrachten Gesellschaften schlagen sich positiv in der Umsatz- und Ertragsentwicklung nieder.  Der Umsatz ist um 57,7 Prozent auf 112,9 Millionen Euro gestiegen, das Ebitda von 5,4 Millionen auf 19,1 Millionen Euro. 

Bei den Digitalen Medien lag der Umsatz bei 202,2 Millionen Euro - 26,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Pro Forma beträgt der Umsatzanteil des digitalen Geschäfts damit bereits 28,8 Prozent. pap
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