Facebook ist erste Wahl
Der Einsatz von Social Media in Unternehmen ist deutlich gestiegen. 70 Prozent nutzen Social Media zur Kommunikation. Doch vielfach wird noch mit angezogener Handbremse agiert, werden Potenziale nicht ausgeschöpft.
So gibt es bislang nur bei maximal einem Drittel der Unternehmen dezidierte personelle Ressourcen, Guidelines, Trainingsangebote oder Monitoring-Tools für Social Media. Erfolgskennzahlen oder Social Media Budgets sind nur bei rund 15 Prozent vorhanden. Zudem sorgen Alltagsdruck und wachsende Erfahrung für eine nüchternere Betrachtungsweise der Entwicklung.
So sieht nur ein gutes Drittel der Befragten die eigene Organisation gut gerüstet für Social Media. Dies zeigt die Studie
"Social Media Governance 2011", die die
Universität Leipzig gemeinsam mit
Fink & Fuchs Public Relations und dem Magazin
"Pressesprecher" durchgeführt hat. Befragt wurden dafür Kommunikationsverantwortliche in 596 Organisationen in Deutschland.
Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der aktiven Organisationen im Mitmach-Web von 54,3 auf 71,3 Prozent gestiegen. Das Wachstum liegt damit knapp hinter den Erwartungen, wonach bereits acht von zehn PR-Abteilungen aktiv sein müssten.
Zwei Drittel der befragten PR-Verantwortlichen nutzen regelmäßig Online-Communities wie Facebook, Xing oder LinkedIn für berufliche Zwecke. Die private Nutzung liegt sogar bei 71 Prozent. Zudem sind Kommunikationsprofis mittlerweile Intensivnutzer von Videoportalen (55 Prozent), Twitter (34 Prozent) und Blogs (32 Prozent).
Zugleich spüren die Manager zunehmend den Druck, "always on" sein zu müssen. Ein Drittel der Befragten denkt, dass der Mehraufwand nicht zu leisten sei. Nur 21 Prozent meinen, über Synergien und die Integration von Social Media in andere Aufgaben den Zusatzaufwand im Griff zu haben.
Die zentralen Hürden für die professionelle Social-Media-Nutzung sehen Kommunikationsmanager daher zunächst im hohen Aufwand (76 Prozent), im Kontrollverlust (55 Prozent) aber auch im Mangel an überzeugenden Konzepten (52 Prozent).
Die Studie legt zudem nahe, dass jenseits euphorischer Beteuerungen angesichts der kulturellen "Anschlussfähigkeit" der eigenen Unternehmen an die Prinzipien des Social Web Ernüchterung einzuziehen scheint. Nur ein knappes Drittel, sieben Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, attestiert der eigenen Organisation eine dialogorientierte Unternehmenskultur.
ork