Sky vor Ausstieg aus der Formel 1 / Friedliche Koexistenz mit "Sportschau" möglich

Sky scheint sich mit der "Sportschau" anzufreunden
Sky scheint sich mit der "Sportschau" anzufreunden
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Sky legt auf dem Weg in die Gewinnzone einen Gang zu. Der Münchner Pay-TV-Anbieter, der im 3. Quartal trotz fast 100.000 gewonnener Neukunden immer noch einen Verlust in Höhe von 18,6 Millionen Euro eingefahren hat, stellt offenbar die Berichterstattung zur Formel 1 auf den Prüfstand. Außerdem könnte Sky womöglich im Kampf um die Exklusivrechte zur Fußball-Bundesliga klein beigeben.

Wie Sky-Vorstandschef Brian Sullivan gegenüber der "FTD" ankündigt, prüft der Pay-TV-Anbieter bereits zum Jahresende den Ausstieg aus der Formel-1-Übertragung. "Die Formel 1 ist ein tolles Produkt, hat aber eine sehr starke Präsenz im Free-TV", begründet Sullivan die Überlegungen.

Sky-Vorstandschef Brian Sullivan
Sky-Vorstandschef Brian Sullivan
Darüber hinaus scheint sich Sullivan eine friedliche Koexistenz mit dem ewigen Feindbild, der ARD-"Sportschau", vorstellen zu können. „Wir könnten mit einer Sportschau um 18.30 Uhr leben." Das ARD-Format sei für Sky "nicht der entscheidende Faktor", sagt Sullivan der "FTD" - und spielt damit unter anderem auf Liga Total, den Internet-Bundesligasender der Deutschen Telekom an. Hintergrund: Die Telekom hatte die Internet-Rechte seinerzeit für 20 bis 25 Millionen Euro pro Saison erworben - die knapp 1,5 Millionen Kunden des Telekom-Angebots Entertain können mit einem Liga-Total-Abo die Partien aber ganz normal über ihren Fernseher anschauen. Sky hatte für sein Rechtepaket deutlich mehr gezahlt. Zuletzt musste der Münchner Konzern pro Jahr etwa 275 Millionen Euro berappen.

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Jetzt scheint Sky bei der anstehenden Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga-Spielzeiten 2013 bis 2017 seinen Kampf gegen die "Sportschau" aufzugeben. Grund: Sollte die Zusammenfassung der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen wegfallen, müsste Sky für seine Live-Rechte wohl noch deutlich mehr zahlen. Und dazu ist Sullivan vor dem Hintergrund des Profitabilitätsdrucks wohl nicht bereit. „Wir konzentrieren uns auf intelligente Investitionen“, so Sullivan. mas
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