Sat 1-Polittalk "Eins gegen Eins" startet schwach

Muss die Ärmel hochkrempeln: Claus Strunz
Muss die Ärmel hochkrempeln: Claus Strunz
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Mauer Start für den neuen Sat-1-Polittalk "Eins gegen Eins". Nur 520.000 Zuschauer verirrten sich am späten Montagabend zu der von Claus Strunz moderierten neuen Talkshow, der Marktanteil scheitert mit 4,6 Prozent klar an der 5-Prozent-Hürde. Etwas besser, aber auch nicht berauschend schneidet die Politshow in der jungen Zielgruppe ab: 310.000 Zuschauer von 14 bis 49 Jahren bedeuten einen Zielgruppen-Marktanteil von 5,9 Prozent. Konkurrenztalker Reinhold Beckmann im Ersten kam um 23 Uhr auf dieselbe Quote.

Nicht unbedingt hilfreich dürfte dabei der späte Sendetermin um 23.30 Uhr sein, allerdings dürfte Sat 1 das Risiko eines Flops auf einem früheren und werbetechnisch umsatzstärkeren Sendeplatz scheuen. Am späten Abend tun dem Sender unterduchschnittliche Zuschauerzahlen schlicht und einfach weniger weh.

Inhaltlich übte man sich zum Auftakt von "Eins gegen Eins" dagegen nicht gerade in Bescheidenheit und versuchte mit dem Thema "Atom, Libyen - einmal Hü, einmal Hott: Macht Wählen noch Sinn?" gleich mehrere Großthemen in 45 Minuten Sendezeit zu packen. Die Besetzung mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle und "Handelsblatt"-Chefredakteur Gabor Steingart war zum Auftakt hochkarätig, die Inszenierung im Stil einer Quizshow eher Geschmackssache, Moderator Claus Strunz blieb zum Auftakt noch recht farblos.

Die zentrale Frage ist allerdings, ob die Zuschauer einen Polittalk bei einem Sender akzeptieren, der aktuelle Informations- und Nachrichtensendungen in den vergangenen Jahren auf das gesetzlich notwendige Minimum eingedampft hat. dh
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