Rückzieher: Mobilcom will Freenet doch nicht verkaufen

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Der kürzlich vor der Insolvenz gerettete Büdelsdorfer Mobilfunkanbieter Mobilcom will seine Hamburger Internettochter Freenet offenbar doch nicht verkaufen. "Der Aufsichtsrat von Mobilcom hat uns zugesichert, dass der Verkauf von Tisch ist", bestätigt Freenet-Chef Eckhard Spoerr gegenüber HORIZONT.NET. Der Schritt kommt überraschend: Erst kürzlich hatte Mobilcom-Vorstandschef Thorsten Grenz angekündigt, Freenet abstoßen zu wollen, um die Schulden des Konzerns abzubauen. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" hat nun aber der Aufsichtsrat die Notbremse gezogen. Der Grund: Der Aufsichtsrat fürchtet offenbar, derzeit am Markt keinen attraktiven Preis für den 76-prozentigen Anteil an Deutschlands zweitgrößtem Onlinedienst erzielen zu können.

Zudem sei eine überhastete Veräußerung nicht notwendig, da der Großaktionär France Telecom von Mobilcom mehr als sieben Milliarden Euro Schulden übernommen habe. Bei Mobilcom war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. France Telecom hatte sich vor gut einer Woche bereit erklärt, einen Großteil der Milliardenschulden von Mobilcom zu übernehmen und damit den Weg für die Rettung des Konzerns frei gemacht. In Zukunft will sich Mobilcom als Wiederverkäufer von Handy-Verträgen anderer Mobilfunkanbieter positionieren.



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