Radioday: Hörfunknutzung im Auto wird interaktiv und individuell

Die Zukunft des Radios sieht anders aus
Die Zukunft des Radios sieht anders aus
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Einsteigen, Anschnallen – und auf Knopfdruck das persönliche Audioangebot anrufen: So wird in Zukunft die Radionutzung im Auto funktionieren. Und zwar nicht als fernes Szenario, sondern im September bereits in einem Feldversuch in Norddeutschland im Alltagseinsatz funktionsfähig. Auf dem Radioday zeigten die Projektpartner Volkswagen, NDR und Hit Radio Antenne, wie die Kombination aus Radio und Internet im Alltagseinsatz funktioniert.

Martin Weiser, Leiter Fahrerinformationssysteme der Volkswagen Forschung, skizzierte dabei die veränderte Erwartungshaltung der Fahrer/Nutzer. Statt wie früher nur passiv die empfangbaren Sender zu hören, oder ansatzweise interaktiv Navigationsdienste zu nutzen, wird die aktive, individuelle Rückkoppelung aus Fahrersicht an Bedeutung gewinnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei ortsbezogene Informationen und der Zugriff auf persönlichen Content.

In der Praxis funktionierte das Projekt auf Basis einer iPhone-App im Fahrzeug. Darüber waren sowohl die Ukw-Programme als auch diverse hinterlegte Contentmodule zu empfangen. Darunter beispielsweise auch Audiobeiträge für den geschlossenen Kreis der VW-Mitarbeiter. Als wichtige Funktion nennt Harry Eggensperger, Berater des Projektteams von Hit Radio Antenne, die Möglichkeit zum zeitversetzten Abruf von Informationen. Für kommerzielle Radiosender ist das Projekt auch ein Testlauf für künftige Geschäftsmodelle, wie Eggensperger ausführt.

Beispiel Pullmoll: Radio biete die Reichweite, um zunächst Aufmerksamkeit für die Marke zu generieren. Zusätzlich seien dann Informationsspots zu Themen wie etwa Halsschmerzen zum Abruf hinterlegbar. Mit ortsbezogenen Gutscheinen könne schließlich auch die Aktivierung funktionieren, etwa um bei der nächstgelegenen Shell-Tankstelle den Kauf einer Dose Pullmoll schmackhaft zu machen. Als notwendige Grundvoraussetzung nennen die Radiomacher die Einfachheit der Bedienung. „Diese große Stärke der bisherigen Radionutzungserfahrung muss erhalten bleiben, um die neuen Chancen angemessen auszuschöpfen“, sagt Jörg Sesselberg von der NDR Programmdirektion. joz



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