Pro Sieben Sat 1 und RTL suchen den Weg vor Gericht
RTL und Pro Sieben Sat 1 wehren sich gegen die Entscheidung des Bundeskartellamtes, eine gemeinsame Video-Plattform im Internet zu verbieten. Eine entsprechende Beschwerde haben die beiden TV-Konzerne dem Kartellamt am Freitagabend übermittelt.
Die Bonner Aufsichtsbehörde hatte im Februar mitgeteilt, dass sie kartellrechtliche Probleme bei der geplanten Videoplattform sehe. RTL und Pro Sieben Sat 1 wollen nach dem Vorbild des US-Portals Hulu eine senderübergreifende Videoplattform im Internet aufbauen, die die zeitversetzte Nutzung von TV-Inhalten ermöglicht. Das Angebot soll kostenlos und werbefinanziert sein und anderen Sendern bei Interesse offen stehen.
Das Bundeskartellamt hatte gefordert, dass die Plattform nicht nur anderen Sendern, sondern auch Video-on-Demand-Angeboten offenstehen müsse. Zudem sollten Drittanbieter selbst über die Verfügbarkeitsdauer und die Qualität ihrer Angebote bestimmen können. Genau in diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander: Pro Sieben Sat 1 und RTL fordern vergleichbare Qualitätsanforderungen für alle Inhalte.
Mit der Beschwerde gegen die Entscheidung des Kartellamtes geht die Sache nun vor Gericht. Das Bundeskartellamt wird den Einspruch an das Oberlandesgericht Düsseldorf weiterleiten.
Medienberichten zufolge erwägen die Sender wegen der rechtlichen Probleme, die Plattform von einem neutralen Dienstleister betreiben zu lassen. In Frage käme die
Deutsche Telekom, das Internetunternehmen
1&1 oder
Axel Springer.
dh