Auf der Olympia-Seite von sportschau.de will die ARD Live-Streams der Spiele anbieten
"Die Pläne von ARD und ZDF zeigen erneut, mit welcher Maßlosigkeit die Anstalten ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren", schimpft
VPRT-Präsident
Jürgen Doetz. Statt wie bislang die Digitalkanäle für zusätzliches Programm zu nutzen, würden einfach neue Angebote beziehungsweise Programme im Internet lanciert. "Hier kann es nicht einfach heißen: 'London Calling'. Vielmehr ist das Vorhaben von ARD und ZDF eine pure Provokation der Rechtsaufsicht", so Doetz.
VPRT-Präsident Jürgen Doetz
Besonders stößt sich der VPRT daran, dass die Web-Channels keinen eigenen
Drei-Stufen-Test durchlaufen hätten. Beim Drei-Stufen-Test wird geprüft, ob ein Telemedienangebot, beispielsweise eine Website, den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht und ob es einen qualitativen Beitrag zum publizistischen Wettbewerb und zur Meinungsbildung leistet. Außerdem wird der (finanzielle) Aufwand untersucht, der für die Erbringung des Angebotes vorgesehen ist. Stattdessen sei auf die Feststellung vergangener Tests zurückgegriffen worden, wonach
sportschau.de und
sport.zdf.de Video-on-Demand-Angebote zu Sportereignissen zeigen dürften. Der Umfang des Angebots wurde jedoch nicht näher umrissen. ARD und ZDF wollen von den Spielen im Internet täglich bis zu 60 Stunden live berichten.
Zumindest in einem Punkt habe die Ankündigung von ARD und ZDF zur Onlineberichterstattung Aufschluss gegeben, so Doetz, nämlich bei den Kosten. "Nun ist für jeden nachvollziehbar, warum trotz der Reduzierung des Personalaufwandes von 700 auf 480 Mitarbeiter im Vergleich zu den letzten Olympischen Spielen diese 2012 trotzdem wieder mit je 10 Millionen Euro bei ARD und ZDF zu Buche schlagen: Die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen scheinen nunmehr in die Produktions- und Technikkosten für neue Angebote zu fließen."
ire