Pro Sieben will die 10-Prozent-Hürde nehmen

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"Die Pro-Sieben-Aktie ist unterbewertet", sagt Dr. Georg Kofler, Vorstandsvorsitzende der Pro Sieben Media AG, im HORIZONT-Interview (Ausgabe 24/98). Finanzanalysten sähen den Wert - derzeit 92, 40 Mark - zwischen 100 und 130 Mark. Kofler: "Ich glaube, das spricht für sich". Wachstumspotentialefür sein Unternehmen sieht Kofler vor allem in den Bereichen Merchandising und Multimedia, die auch mittelfristig prozentual zweistellige Umsatzsteigerungen erzielen sollen. "Gerade im Vergleich zuden börsennotierten Multimedia- und Merchandising-Companys zeigt sich, welche stillen Reserven in unserem Unternehmen und im Kurs der Pro-Sieben-Aktie liegen", sagt Kofler mit Blick auf Senkrechtstarter wie die Merchandising-Aktie EM-TV. Nach der Straffung des Firmenportfolios und der Eliminierung von Verlustbringern wie dem Videovertrieb, dem CD-Rom-Geschäft und dem Pay-Audio-DienstleisterSelco sollen 1998 erstmals alle Tochtergesellschaften schwarze Zahlen schreiben. Kofler rechnet mit einem prozentual einstelligen Umsatzwachstum des Pro-Sieben-Konzerns (1997: 1,86 Milliarden Mark)und einem deutlich zweistelligen Ergebnisplus (1997: 254 Millionen Mark). Auch 1999 soll das Ergebnis noch einmal prozentual zweistellig zulegen. Für die TV-Sender Pro Sieben und Kabel 1 hat sich Kofler viel vorgenommen. Nach Flops wie "Geliebte Schwestern" (Sat 1) und "Alle zusammen" (RTL2) will es Kofler bei Pro Sieben noch einmal mit einer deutschen täglichen Serie versuchen. Zudem ist eine TV-Version des Milchstraßen-Lifestyle-Magazins "Max" als Pro-Sieben-Starmagazin geplant. Mit diesen und weiteren Programmneuerungen soll Pro Sieben 1999 das lang angepeilte Quotenziel von 10 Prozent bei allen Zuschauern und 15 Prozent bei den 14- bis 49jährigen erreichen. Kabel 1 soll mit mindestens 5 Prozent abschneiden.



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